Chronik/Niederösterreich

Bräutigam-Schwester zu Hochzeits-Cluster in NÖ: "Nicht mit 700 Personen gefeiert"

Wie berichtet, war es nach einer Hochzeit in der Stadthalle Schrems (Bezirk Gmünd) zu mehreren Corona-Erkrankungen gekommen. (15 Fälle waren es mit Stand Dienstagabend). Kolportiert wurde, dass zu dem Fest am 12. September 700 Personen gekommen waren, obwohl im Vorhinein nur 350 angemeldet waren.

Das gab unter anderem ein Sprecher der zuständigen Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) auf KURIER-Nachfrage am Dienstag an.

"Wir wissen nicht, wo diese Zahl herkommt"

Nun meldete sich aber die Schwester des Bräutigams zu Wort: "Wir wissen nicht, wo diese Zahl herkommt, wir haben 350 Stühle aufgestellt und alle Gäste beim Eingang auf eine Liste geschrieben, als sie ankamen. Es wurde auch Fieber gemessen. Nicht einmal alle Plätze waren besetzt", erzählt die Frau im Gespräch mit dem KURIER.

Sie hätten gegen keine Auflagen oder Verordnungen verstoßen und nun wird die Familie angefeindet. "Die rassistischen Kommentare und Beschimpfungen in Gmünd sind ein Wahnsinn. Natürlich feiern wir zu Corona-Zeiten nicht mit 700 Personen", betont sie.

Auf Nachfrage bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft und Gesundheitsbehörde, der BH Gmünd, wollte man am Mittwochvormittag keine Auskunft dazu geben - nur soviel wurde gesagt: "Was die Besucheranzahl angeht, haben wir unterschiedliche Angaben. Die Erhebungen laufen." Dem KURIER liegen jedenfalls Videos vor, auf denen auf Abstände geachtet wurde.

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Aus dem Büro von Landesrätin Königsberger-Ludwig heißt es nun dazu, dass die erste Info von 700 Gästen nicht bestätigt wurde, eine Gästeliste mit 207 Personen liege vor, ob die stimmt und vollständig sei, könne man derzeit nicht sagen. Diese ging auch an die Gesundheitsbehörden nach Oberösterreich, weil einige Gäste ihren Wohnsitz dort haben.

"Sämtliche Vorschriften eingehalten"

Auch der Schremser Bürgermeister Karl Harrer (SPÖ) wurde ob der Dimension der Veranstaltung kritisiert. "Als Stadtgemeinde sind wir der Vermieter der Halle. Der Veranstalter hat sie für 350 Personen gemietet. Wir haben nach allen zu dieser Zeit geltenden Gesetzen gehandelt", betont der Stadtchef.

Ihm sei nicht zu Ohren gekommen, dass mehr Personen bei der Hochzeit waren, eher "im Gegenteil, nicht einmal soviele". Und er sagt: "Nach unseren Informationen sind von den Veranstaltern sämtliche Vorschriften eingehalten worden."

Da es sich bei einer Hochzeit um eine private Veranstaltung handelt, fällt diese übrigens nicht unter das Veranstaltungsgesetz und ist daher auch nicht genehmigungspflichtig.