Chronik/Niederösterreich

Bis zu 200.000 Ungeimpfte in Niederösterreich bekommen jetzt Post

In Niederösterreich ist der Höhepunkt bei der Anzahl der Corona-Intensivpatienten laut LHStv. Stephan Pernkopf „wahrscheinlich erreicht“. Trotzdem herrsche noch eine „sehr angespannte Situation“, betonte der ÖVP-Politiker am Montag vor Journalisten in St. Pölten. Beim Impfen sei man „in den nächsten Wochen für den weiteren Ansturm gerüstet“. Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) wies darauf hin, dass positive Corona-Tests derzeit vor allem Unter-60-Jährige betreffen.

Pernkopf sprach von einer „kritischen Situation für das gesamte Gesundheitssystem“: „Das Personal ist am Limit.“ Entspannung gebe es bei der Sieben-Tages-Inzidenz und der Anzahl an Neuinfektionen. „Die Maßnahmen wirken, aber wir müssen hier weiter konstant und konsequent bleiben“, betonte der Landeshauptfrau-Stellvertreter, der in Bezug auf den Corona-Gipfel am Mittwoch für eine bundeseinheitliche Lösung plädierte.

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109 Corona-Patienten auf Intensivstationen

Am Montag wurden 109 Corona-Patienten auf Intensivstationen in Niederösterreich behandelt, einer mehr als am Vortag. 88 freie Intensivbetten standen nach Angaben der Landesgesundheitsagentur (LGA) für Covid-Erkrankte zur Verfügung. Auf Normalstationen wurden 406 Patienten behandelt.

Bisher haben in Niederösterreich 500.000 Menschen die dritte Dosis erhalten, 16.200 Fünf- bis Elfjährige wurden geimpft. „Wir müssen jetzt einladen und nicht ausgrenzen“, betonte Pernkopf. Gesundheitslandesrätin Königsberger-Ludwig ortet eine Stagnation bei rund 800 Erststichen pro Tag.

Angebot an Ungeimpfte

Ab Donnerstag erhalten alle Ungeimpften Briefe mit persönlichen Impf-Terminen. Auf der Rückseite werden Mythen rund um den Stich aufgeklärt. Eingeladen werden mit dem Schreiben des Dachverbandes der Sozialversicherungen und des Gesundheitsministeriums alle Personen ab 18 Jahren mit Hauptwohnsitz in Niederösterreich, die noch keine erste Dosis bekommen haben, führte Impfkoordinator Christof Constantin Chwojka aus. Er rechnet mit 180.000 bis 200.000 versendeten Briefen im Bundesland.

Die Mehrheit der positiv auf Corona Getesteten ist derzeit jünger als 60. In der Altersgruppe bis 29 Jahre beträgt der Anteil 41 Prozent, bei den 30- bis 59-Jährigen 47 Prozent und bei den ab 60-Jährigen zwölf Prozent, sagte die Gesundheitslandesrätin.