Chronik/Niederösterreich

Bei Radar abgeblitzt: Zu langsam für ein stationäres Gerät

Zu schnell, zu langsam, oder gleich unterschiedliche Messergebnisse. In Himberg, Bezirk Bruck/Leitha, beschäftigt der Kampf um mehrere Radarstandorte die Gemeinde, Behörde und Bürger.

Konkret wünscht sich die Kommune zwei Radargeräte in den Katastralgemeinden Velm und Pellendorf. Für erstere hatte Ex-Bürgermeister Erich Klein (SPÖ) bereits vor mehr als einem Jahr einen Antrag bei der BH Bruck/Leitha gestellt. Die Anrainer, erklärt der jetzige Ortschef Ernst Wendl (SPÖ), hätten ein Radar gefordert. „Deshalb haben wir gesagt, wir prüfen das“, so der Bürgermeister.

Doch nun folgte die Ernüchterung. Nach Geschwindigkeitsmessungen im Frühling des Vorjahrs wurde das fixe Radar seitens der Landesverkehrsabteilung abgelehnt. Grund: Die Lenker würden schlicht zu langsam fahren. Laut Messung liegt die mittlere Geschwindigkeit bei 46 km/h, berichtet Wendl. Zudem gebe es auf der Strecke keine Haus- und Grundstückszufahrten, keine Unfälle und für Fußgänger gebe es einen baulich getrennten Weg. Nun bleibt erst einmal alles beim Alten. Denn ein Fahrbahnteiler im Zuge der Errichtung des Kreisverkehrs vor der Ortseinfahrt scheiterte, da die Gemeinde den Grund nicht erwerben konnte.

Zurück zum Start

Doch auch in Pellendorf müssen Autofahrer vorerst nicht befürchten, geblitzt zu werden. Obwohl sich die Gemeinde seit zwei Jahren um ein stationäres Radargerät bemüht, 9151 Fahrzeuge in 24 Stunden gemessen wurden und laut Amtssachverständigen die Geschwindigkeit so hoch ist, dass eine mobile Überwachung nicht ausreicht, wie Wendl meint, heißt es zurück an den Start. Die Messergebnisse der Landesverkehrsabteilung sowie jene der Straßenbauabteilung widersprechen sich nämlich; neue Geschwindigkeitsmessungen sind notwendig.

„Es kann durchaus vorkommen, dass das Ergebnis nicht schlüssig ist. Das ist nichts Ungewöhnliches“, erklärt Bezirkshauptmann Peter Suchanek. Dazu, dass ein Radar trotz geringer Geschwindigkeit beantragt wird meint er: „Oft ist die subjektive Wahrnehmung anders.“