Behördencheck für Donaubrücke geht los
Mit interessanten Neuigkeiten kommen die Baupläne der Länder Nieder- und Oberösterreich für die dringend benötigte neue Donaubrücke bei Mauthausen in die entscheidende Phase. Das Projekt wird nämlich nach Planänderungen zur nochmaligen Beschlussfassung im nö. Landtag vorgelegt und ebenfalls im Juli zur behördlichen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingereicht.
Weil für die jetzige, 60 Jahre alte, Stahlbrücke über die Donau die statische Bewilligung 2027 abläuft, ist der Zeitdruck im Enns-Donau-Winkel enorm. Mit dem UVP-Projekt, das am 7. Juli im Landtag in St. Pölten vorgelegt wird, versucht der nö. Straßendienst auch Konfliktherde zu entschärfen. Angekündigte zeitraubende Einsprüche aus der vom Brückenverkehr betroffenen Region sollen so verhindert werden.
So wird der im Frühjahr offiziell angekündigte Plan, das alleinige Brückenbauwerk außerhalb der UVP über fachliche Einzelprüfungen von den Behörden genehmigen zu lassen, nun wieder zurückgezogen. So wollte man Zeit sparen. Doch eine Bürgerinitiative legte eine zeitraubende Beschwerde beim Bundesverwaltungsgerichtshof ein. Jetzt wird das Gesamtprojekt samt Verkehrsanbindungen in NÖ und OÖ als Ganzes durch die UVP-Mühle geschickt.
Keine vier Fahrspuren
Als zweite Front wird nun der zuerst geplante vierspurige Ausbau der B123-Umfahrung Pyburg-Windpassing als Brückenzubringer entschärft. Die Gemeinde Ennsdorf und die Bürgerplattform Pro Ennsdorf-Windpassing hatten ja wegen der Verdoppelung der jetzigen zwei Fahrspuren die Ausschöpfung aller Rechtsinstanzen angekündigt.
Im Laufe der Vorplanungen habe sich gezeigt, dass der vierspurige Ausbau aufgrund der zu erwartenden Verkehrsmengen nicht erforderlich sei, wird die Umplanung in der Aussendung von NÖ Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) erklärt. Weniger Bodenversiegelung und die Rettung des bestehenden Radwegs, seien weitere Vorteile.
Der Ennsdorfer SPÖ-Bürgermeister Daniel Lachmayr wurde von dieser Neuerung zwar überrascht, „aber unser Protest bleibt aufrecht, weil wir generell die gewählte Variante durch Ennsdorf nicht akzeptieren. Nun werden wir eben von 30.000 Fahrzeugen auf nur zwei Spuren überrollt“, kündigt er weiteren Widerstand an. „Die Verantwortung trägt Landesrat Schleritzko, der bislang jedes Gesprächsersuchen mit ihm ignoriert hat“, kritisiert Lachmayr.
Der NÖ Straßendienst hat weiter 2024 für den Baustart der Brücke im Visier. Die geschätzten Baukosten sind freilich von anfangs 125 Euro schon auf 168 Millionen Euro geschnellt.