Chronik/Niederösterreich

Bankräuber-Duo nach fünf Jahren im Bezirk Tulln überführt

Einen spektakulären Fahndungserfolg haben Ermittler des nö. Landeskriminalamtes (LKA) gelandet. Die Raub- und Tatortgruppe hat einen bereits fünf Jahre zurück liegenden Bankraub geklärt und den Hauptverdächtigen festgenommen. Einem 28-jährigen Kriminellen aus dem Bezirk Tulln wurde Jahre nach der Tat ein positiver DNA-Treffer zum Verhängnis. 

Es war am 18. August 2016 als ein mit Sturmhaube maskierter und mit schwarzer Pistole bewaffneter Mann die Raika-Filiale in Michelhausen, Bezirk Tulln, stürmte und die vier anwesenden Angestellten mit einer Faustfeuerwaffe bedrohte. Er zielte auf die Mitarbeiter mit den Worten „Überfall, sitzen bleiben, Hände hoch, das ist kein Scherz“.

Eine Angestellte öffnete daraufhin zwei Kassenladen und stopfte dem Täter einen Bargeldbetrag in einem mittleren fünfstelligen Eurobereich in einen mitgebrachten schwarzen Jutesack. Die anderen Angestellten wurden währenddessen vom unbekannten Täter in Schach gehalten. Anschließend flüchtete er mit dem erbeuteten Bargeld.

Die direkt bedrohte Raika-Mitarbeiterin sowie die weiteren anwesenden Angestellten blieben bei dem Überfall zwar unverletzt, wurden jedoch durch die Bedrohung mit der Waffe in große Angst versetzt.

Belastende Indizien

Nachdem die Ermittlungen zunächst jahrelang im Sand verliefen, zahlte sich die Hartnäckigkeit der Fahnder aus. Die Raubermittler um Chefinspektor Josef Deutsch und die Tatortgruppe um Chefinspektor Wolfgang Ostermann wurden im Dezember überraschend belohnt. Ein übereinstimmender, positiver DNA-Spurenabgleiche brachte die Kriminalisten auf die Spur des 28-Jährigen.

Nachdem die Polizei weiter im Umfeld des Verdächtigen nachforschte, stieß man auch weitere belastende Indizien. Der Tullner wurde am 21. Dezember 2020 durch die Raubermittler einvernommen. Dabei zeigte er sich umfassend geständig, den Banküberfall auf die Raiffeisenbank zusammen mit einem heute ebenfalls 28-jährigen Komplizen aus dem Bezirk Tulln verübt zu haben.

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Finanzielle Probleme wegen Drogensucht 

Er führte den unmittelbaren Überfall im Geldinstitut durch und der Mittäter lenkte das Fluchtfahrzeug und leistete Aufpasserdienste. Auch der Komplize wurde festgenommen, auch er ist voll geständig. Die Raubbeute hätten beide Beschuldigten untereinander aufgeteilt.

Als Motiv nannten sie ständige finanzielle Probleme aufgrund ihrer Drogensucht. Die beim Banküberfall verwendete Tatwaffe, eine Gaspistole, konnte sogar noch sichergestellt werden. Sonstige Tatutensilien wie Kleidung und Maskierung wurden von den Beschuldigten bereits im Jahre 2016 vernichtet bzw. entsorgt.

Der 28-jährige unmittelbare Täter wurde in die Justizanstalt St. Pölten eingeliefert, der Mittäter wurde angezeigt und befindet sich auf freiem Fuß.