Aufrüsten für das Comeback der Tourismusbetriebe
Ob die über 1.600 niederösterreichischen Beherbergungsbetriebe ab dem 24. Jänner wieder ihre Häuser öffnen dürfen, hängt von der unberechenbaren Entwicklung der Corona-Infektionszahlen ab. Doch die Ungewissheit soll kein Hemmschuh sein. Um für die Rückkehr ins normale Tourismusgeschäft besser gerüstet zu sein, sollen den Betrieben in NÖ ein neuer Leitfaden, eine Beratungskampagne und ein Förderpaket zur Seite stehen.
2,5 Millionen Nächtigungen, das sind 40 Prozent gegenüber 2019, büßten die Betriebe 2020 durch die Corona-Sperren ein. Als im Sommer die Häuser etliche Wochen geöffnet werden konnten, zeigte sich ein enormer Zuspruch inländischer Gäste. Das macht Mut. „Die Sehnsucht nach Unverfälschtheit und Regionalität, persönlichem Kontakt zum Gastgeber und nach einem urigen Angebot ist groß“, sagt Tourismuslandesrat Jochen Danninger (ÖVP). Trotz aller Unsicherheiten sei jetzt der richtige Zeitpunkt für die Tourismusbetriebe, um sich mit kleinen Investitionen auf das Comeback vorzubereiten, ist er überzeugt. Ziel sei es, die Gäste mit Top-Qualität zum längeren Aufenthalt zu motivieren. Bis 2025 sollen die Nächtigungszahlen im Drei- und Vier-Stern-Bereich der Beherbergungsbetriebe um zehn Prozent gesteigert werden.
Ein Unterstützungspaket, das Danninger mit Susanne Kraus-Winkler, der Wirtschaftkammersprecherin der Hotellerie, Peter Höbarth vom Landesverband für Urlaub am Bauernhof und Eco-Plus-Geschäftsführer Helmut Miernicki präsentierte, soll die Unternehmen motivieren.
Fördertopf
Im Zentrum steht ein vom Land NÖ bereitgestellter Fördertopf mit drei Millionen Euro. Ab Juni sollen daraus Kleinprojekte, wie das Ausmalen von Gästezimmern oder die Adaptierung von Hotelrezeptionen mit bis zu 10.000 Euro gefördert werden. In der zweiten Förderschiene werden für größere Projekte ab 100.000 Euro Investitionskosten Zuschüsse von zehn Prozent bis maximal 50.000 Euro gewährt.
Im Vorfeld sollen den Betrieben mithilfe eines neuen Gestaltungsleitfadens und mit externen Beratern Ideen für Verbesserungen in ihren Häusern geboten werden. So könnten die Betriebe dann auch höhere Preise und mehr Wertschöpfung erzielen, ist Kraus-Winkler überzeugt.