Chronik/Niederösterreich

Aufregung um "Mein Kampf"-Leselektüre von FPÖ-Spitzenkandidat

Im gerade  laufenden Gemeinderatswahlkampf in Waidhofen an der Ybbs sorgt einmal mehr die FPÖ für Aufregung. FPÖ-Spitzenkandidat Josef Gschwandegger soll in einem Zeitungsinterview Hitlers „Mein Kampf“ als jenes Buch genannt haben, das er zuletzt gelesen habe.

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Die Bezirksblättern hatten die Spitzenkandidaten nach den besonderen Vorlieben und Interessen der Top-Leute der sieben antretenden Listen gefragt. Dabei soll Gschwandegger eben „Mein Kampf“ genannt haben, versucht die Antwort auf KURIER-Nachfrage aber als Scherz und Missverständnis zu erklären.

"Habe das Buch nicht"

"Ich habe das Buch nicht und habe es auch noch nie besessen", versucht sich Gschwandegger zu verteidigen. Er erinnere sich, dass er "einmal vor 30 Jahren darin geschmökert" habe. Weil ihm ein aktuelles Buch, das er gerade lese, nicht eingefallen sei, habe er sich bei der Journalisten-Frage einen Jux erlaubt, versucht der zu erklären. Der Redakteur habe ihm versprochen, die bereits online erschienene Passage zu ändern, so Gschwandegger, der allerdings in sozialen Medien für seinen Sager bereits einen Sturm der Empörung entfacht hat.

Das aktuelle Buch, dessen Titel ihm nicht eingefallen sei, stamme übrigens von FPÖ-Nationalrat und Mediensprecher Christian Hafenecker und habe den Titel "So sind wir", erklärt Gschwandegger. Das Missverständnis habe er auch gegenüber der FPÖ-Landespartei und gegenüber anderer Medien aufgeklärt, versucht Gschwandegger im KURIER-Gespräch die Wogen zu glätten.

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Doch das dürfte ihm nur mehr schwer gelingen. Sein direkter Mitbewerber im Gemeinderatswahlkampf, Waidhofens WVP-Bürgermeister Werner Krammer zog auf seiner Facebook-Seite sofort Stellung. "Tut mir leid, Josef Gschwandegger: 'Mein Kampf' als zuletzt gelesenes Buch geht gar nicht", richtete er dem Konkurrenten aus. Und ÖVP-Landesparteigeschäftsführer Bernhard Ebner forderte Gschwandegger über die APA zum Rücktritt auf.