Chronik/Niederösterreich

Acht Jahre Haft für Home-Invasion bei „Herrgottschnitzer“

Ihr Geständnis fiel dürftig aus. Erst wenige Minuten vor der Gerichtsverhandlung am Donnerstag in Wiener Neustadt erfuhr Herrgottschnitzer Rudolf Schabauer, dass seinen Peinigern eine Anklage wegen Mordversuchs erspart blieb. Der Staatsanwalt sah in der brutalen Home-Invasion im Haus des 82-jährigen Pensionisten vergangenen Mai in Bromberg „nur“ einen schweren Raub.

Dabei hatten sich Peter K. (34) und sein Komplize Michael S. (40) in den frühen Morgenstunden ans Bett des Holzschnitzers geschlichen und mit einem Hammer auf seinen Kopf eingeschlagen. „Er hat mir das Messer an den Hals gesetzt und zugestochen, weil er den Code von der Bankomatkarte wollte“, schildert das Opfer die dramatischen Momente. Stark blutend wurde der 82-Jährige mit Klebeband an Händen und Füßen gefesselt und der Mund verklebt. „Das war der Dank für meine Gutmütigkeit“, sagt Schabauer im Gespräch mit dem KURIER.

Er hatte Peter K. in der Slowakei kennengelernt und ihm geholfen in Österreich eine Arbeit zu finden. Einige Zeit ließ er ihn sogar für kleinere Haushaltsarbeiten in seinem Haus in Bromberg wohnen. Weil der 34-Jährige allerdings nie Geld hatte, fuhr er nachts mit Schabauers Auto in die Slowakei und überredete seinen Freund ihm beim Überfall zu helfen. Obwohl beide Täter bei der Polizei die Tat detailgetreu gestanden und ein reumütiges Geständnis vor Gericht ankündigten, strotzen ihre Aussagen vor Ungereimtheiten und Gedächtnislücken.

Etwa dazu, ob der Überfallsplan schon in der Slowakei geschmiedet wurde. Der Zweitangeklagte behauptete im Prozess, erst im Haus des Opfers davon erfahren zu haben. „Und dann schlugen sie gleich einem Fremden mit dem Hammer ins Gesicht?“ wollte der Richter wissen. Die Frage blieb unbeantwortet. Beide wurden rechtskräftig zu acht Jahren und Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt.

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