Olympia-Judoka aus NÖ brachte Gemeindemitarbeitern nur eine Minute Freizeit
Sie alle hatten diesem Moment entgegengefiebert. Bürgermeisterin Bärbel Stockinger gab den Gemeindemitarbeitern am vergangenen Donnerstag sogar frei, um den Bad Erlacher Judoka Aaron Fara anfeuern zu können. "Es gab ein kleines Public Viewing", erzählt Stockinger.
Doch für den Sportler ging das Olympia-Debüt in Paris schief, bereits nach etwas mehr als einer Minute war schon wieder alles vorbei - und damit auch die Freizeit der Gemeindemitarbeiter. „Jetzt ist es 10:30 Uhr und es müssen alle wieder hackeln. Das tut mir leid“, sagte Fara.
Der 27-jährige Niederösterreicher unterlag dem Tokio-Goldmedaillengewinner Aaron Wolf aus Japan am Donnerstag in der Gewichtsklasse bis 100 kg nach Ippon. Fara, der in der Vorbereitung durch eine Meniskusverletzung zurückgeworfen wurde, war als letzter österreichischer Judoka bei Paris-Olympia im Einzel im Einsatz.
„Der Wurf nach zehn Sekunden hat mich schwer überrascht. Ich wollte voll rangehen und der Hund trickst mich da aus“, erklärte Sprücheklopfer Fara.
Bereits vor dem Kampf sprach der 27-Jährige von dem Duell eines „amtierenden Olympiasiegers“ mit einem „österreichischen Bauernkämpfer“. Obwohl die Niederlage demnach keine Überraschung war, zeigte sich Fara enttäuscht. „Der kleine Bad Erlacher Bua kämpft vor 6.000 Leuten und dann kämpfe ich so einen Schrott“, resümierte Fara.
Die Enttäuschung hielt sich bei seinen Fans trotzdem in Grenzen. "Wir sind sehr stolz auf ihn", sagte Gemeindechefin Stockinger im KURIER-Gespräch.
Eine zweite Chance zum Zuschauen gibt es aber noch. Fara tritt am Samstag im Mixed-Teambewerb an.