Chronik/Niederösterreich

83-Jähriger Stalker schon zum zweiten Mal in Haft

Ein wochenlanges Martyrium soll eine gut 20 Jahre jüngere Frau mit einem 83-Jährigen aus Wiener Neustadt mitgemacht haben. Der betagte Mann sitzt bereits zum zweiten Mal wegen Stalkings hinter Gittern.

„Mit 83 Jahren sollte er sich eigentlich schon die Hörner abgestoßen haben. In dem speziellen Fall ist das aber leider nicht so“, meint ein Ermittler zu der heiklen Causa. Ludwig B. und die deutlich jüngere Frau kennen einander schon länger, der 83-Jährige gibt an, eine Liaison mit ihr gehabt zu haben. Seitdem die Dame aber nichts mehr von ihm wissen will, soll sie der vermeintliche Stalker unaufhörlich verfolgen. Den Anzeigen zur Folge wurde dem Opfer mehrmals aufgelauert, es wird bis zu zehn Mal täglich an ihrer Haustüre geklingelt und auch Telefonterror stehe auf der Tagesordnung.

Die Frau erwirkte vor Gericht bereits eine einstweilige Verfügung gegen den Mann. Weil sich der 83-Jährige aber nicht daran hielt und weiter anläutete und ihr auflauerte, musste er bereits mehrere hundert Euro an Verwaltungsstrafen bezahlen. Weil ihn auch das nicht davon abhielt, wurde der Stalker Anfang Februar festgenommen und nach kurzer Zeit wieder enthaftet. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt stellte am 5. Februar einen Strafantrag wegen „beharrlicher Verfolgung“.

Noch bevor es aber zum Prozess kam, wurde der 83-Jährige vor wenigen Tagen erneut festgenommen. Er hatte das Opfer schon wieder verfolgt und war gegenüber der Polizei uneinsichtig. „Dieses Mal wurde die Untersuchungshaft verhängt“, bestätigt die Sprecherin des Landesgerichts, Birgit Borns.