Wie sich Eisenstadts Gastronomie auf den Start vorbereitet
Von Michael Pekovics
Mit dem morgigen Öffnungstermin für die Gastronomie erfolgt ein wichtiger Schritt für die burgenländische Wirtschaft, freut sich Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth auf die nächste Lockerung der Maßnahmen. Rund 2.000 Betriebe waren von der zweimonatigen Totalsperre betroffen und stehen in den Startlöchern, um die Gäste wieder zu verwöhnen.
So zum Beispiel auch das Lokal Weinschwein in Eisenstadt.
Das Weinschwein sitzt im Strandkorb
„Corona sei Dank“, möchte man fast sagen, denn eines hat der per Eigendefinition „kleinsten Großstadt der Welt“ noch gefehlt, um mit Metropolen wie Barcelona & Co. mithalten zu können: das Strandfeeling. Dafür sorgt jetzt das Lokal Weinschwein auf der Fußgängerzone.
Weil drinnen maximal 35 Sitzplätze zur Verfügung stehen und kreative Lösungen gefragt sind, wird in zwei Richtungen erweitert. „Wir bespielen künftig den gesamten
Innenhof und in der Fußgängerzone werden Strandkörbe aufgestellt“, freuen sich die Gastronomen Philipp Loidolt und Walter Hajek auf das heutige Gastro-Comeback.
Genau 2 Monate sind seit der traurigen Nachricht auf Facebook, dass das Lokal „bis auf Weiteres“ geschlossen werde, vergangen. „Und heute sind wir voll ausreserviert und guter Dinge für die kommende Zeit“, sagt Loidolt. Nur schade, dass das angesagte Wetter – trüb, regnerisch – für den Gastgarten nicht ideal sei.
Innovationen gibt es nicht nur bei der Bestuhlung, sondern auch auf der Karte. Neben regionalen Gerichten wie Spargel finden sich da neuerdings auch Tapas – ein Sinnbild für die positiven Folgen der Krise.
Lokalaugenschein in Eisenstadt
Am Mittwoch machte sich auch Eisenstadts Bürgermeister Thomas Steiner ein Bild von den Vorbereitungen für den Gastro-Neustart. "Die Vorfreude und der Blick in die Zukunft waren bei allen spürbar", sagt der Stadtchef. Viele Betriebe hätten sich innovative Ideen einfallen lassen. Und auch die Stadt habe einen Teil beigetragen, in dem sie einerseits die möglichen Flächen für Gastgärten vergrößert und andererseits die Gebühr für dieselben erlassen hätte.
Wirtschaft hofft auf Entspannung
Verbunden mit der Sperre der Gastronomiebetriebe waren natürlich auch alle Gastrozuliefererbetroffen. „Wir hoffen, dass so bald wie möglich wieder Kontinuität in die heimischen Gaststuben einkehrt und sich die Situation weiter entspannt“, so Nemeth.
„Aber man darf nicht vergessen, dass das heurige Jahr und die Folgejahre überaus schwierig werden“, erklärt Nemeth. Angefangen vom Osterfest, Muttertagsfeiern, Kommunion, Firmung, Hochzeiten und Taufen, bis hin zu einem Komplettausfall der kulturellen Aktivitäten im heurigen Jahr, das alles zehre immens an der Kraft der heimischen Gastronomie. Nemeth: „Nun muss man schon jetzt für die kommenden Jahre zu planen beginnen und Attraktionen und Aktivitäten neben den kulturellen Highlights präsentieren.“
Natürlich möchte man auch heuer noch so viel wie möglich aufholen: „Die Burgenländer muss man nicht von den landschaftlichen Schönheiten und der Gastfreundschaft der heimischen Gastronomie für Ausflüge und Kurzurlaube überzeugen. Aber dem Rest von Österreich muss man es sagen und einladen, ins Burgenland zu kommen“, erklärt Nemeth abschließend.