Chronik/Burgenland

Alter Weißer aus dem Südburgenland mit neuem Namen

Die Weinbauregion Eisenberg, bisher vor allem bekannt für seinen Blaufränkisch, setzt ab dem Jahrgang 2022 auch auf den Welschriesling als DAC-Wein. "Die Zeit war reif", erklärt Reinhold Krutzler, Obmann des Eisenberg DAC. "Welschriesling hat eine lange Geschichte im Südburgenland, und wir freuen uns, diese Tradition offiziell in unsere Herkunftsbezeichnung aufzunehmen."

Der DAC-Status für den Welschriesling soll nicht nur eine Anerkennung seiner Qualität sein, sondern auch ein klares Signal: Der Eisenberg setzt auf Weiterentwicklung.

Noch vor wenigen Jahren wurde der Welschriesling oft als unkomplizierter Wein für den Alltag oder als Basis für den "G´spritzten" bei einer Jause angesehen. Ein "Allerweltswein" ohne großen Anspruch, leicht und erfrischend, aber ohne Tiefe.

Welschriesling in neuer Rolle: Von der Jause ins Glas der Feinschmecker 

 Diese Zeit ist vorbei. Mit der Erhebung zum DAC-Status soll der Welschriesling in eine neue Liga katapultiert werden. "Mich begeistert, wie vielseitig diese Rebsorte sein kann", betont Maximilian Zenz, Commis Sommelier bei Spitzenkoch Andreas Döllerer. "Welschriesling kann definitiv mehr."

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Der mineralische Boden der Region im Südburgenland verleiht den Weinen eine Frische und Lebendigkeit, die man bisher selten mit dieser Rebsorte in Verbindung brachte. Auf den kargen Urgesteinsböden rund um Rechnitz sowie auf den eisenhaltigen Lehmböden des Csaterbergs gedeiht der Welschriesling prächtig. Die Höhenlagen der Weinberge und die klimatischen Bedingungen tun ihr Übriges. Hier entsteht ein Wein, der mit Struktur, Kraft und einem beeindruckenden Reifepotenzial überzeugt.

Eisenberg DAC: Wo Herkunft auf Innovation trifft 

Der Eisenberg ist bekannt für seine einzigartige Bodenbeschaffenheit und die klare, mineralische Stilistik seiner Weine. Der Blaufränkisch hat sich hier seit Langem einen Namen gemacht. Doch nun tritt der Welschriesling als weiße Ergänzung neben die rote Hauptrebsorte der Region. Schon lange bildet der Welschriesling die größte Rebfläche nach dem Blaufränkisch – insbesondere in Rechnitz und am Csaterberg – und mit dem Jahrgang 2022 wird diese Tradition offiziell im DAC-System verankert.

Seit über 2.800 Jahren wird am Eisenberg Weinbau betrieben. Die Weinberge bieten mit ihren unterschiedlichen Bodentypen ideale Bedingungen für anspruchsvolle Weine. Die Top-Lagen wie Szapary und Saybritz am Eisenberg oder die Rieden Weinberg und Ratschen in Deutsch Schützen sind heute Synonyme für Spitzenqualität. Der Welschriesling, der besonders in Rechnitz und am Csaterberg gedeiht, soll nun in die Fußstapfen des berühmten Blaufränkisch treten.

Modernes Design für eine traditionsreiche Zukunft

Der Wandel am Eisenberg zeigt sich nicht nur im Wein, sondern auch im neuen Corporate Design des Eisenberg DAC. Das frische, klare Design, entwickelt von der Agentur "Der Tisch", ist eine Hommage an die Region. Die moderne Ästhetik symbolisiert die Weiterentwicklung und den dynamischen Blick nach vorn, ohne die Wurzeln zu vergessen. "Wir wollten die Vielschichtigkeit unserer Weine und die zeitlose Schönheit unserer Landschaft in einem modernen Design einfangen", erklärt Christoph Wachter, einer der führenden Winzer der Region.

Das Timing für diesen Schritt könnte nicht besser sein. Der Markt verlangt zunehmend nach authentischen, charakterstarken Weinen mit Herkunftsbezug. Und genau hier setzt der Welschriesling Eisenberg DAC an. "Es ist ein Wein, der seine Herkunft perfekt widerspiegelt und gleichzeitig mit einem enormen Lagerpotenzial überzeugt", so Krutzler.