Chronik/Burgenland

Warum Südburgenland-Touristen gern im "Keller" schlafen

Urlaub am Weinberg liegt im Trend. „Ich habe mein Kellerstöckl am Csaterberg 2017 das erste Mal vermietet“, sagt Heidi Postmann. Mit viel Liebe zum Detail hat sie den Weinkeller renoviert und bewohnbar gemacht. Die Buchungslage sei gut. „Im zweiten Halbjahr haben wir schon viele Anfragen, im ersten fahren die Leute eher spontan“, sagt die Kellerstöckl-Besitzerin. Die Gäste kommen aus Deutschland, Westösterreich aber auch aus dem Burgenland.

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Verdoppelung

Die Kellerstöckl im Süden verbuchten 2018 rund 6.000 Nächtigungen. Mit dem deutschen Ferienhaus-Anbieter Novasol wird nun in ganz Europa Werbung für Urlaub im Weinkeller gemacht. „Ein Kellerstöckl kennt man im Burgenland, vielleicht noch in den östlichen Bundesländern Österreichs, aber woanders können sich die Leute das nicht vorstellen“, sagt Tourismusverband-Geschäftsführer Harald Popofsits. Denn in einem „Keller“ wolle niemand schlafen.

Heidi Postmann hat ihren Weinkeller am Csaterberg modern ausgestattet. Viele Gäste werden zu Stammkunden. Sie vermarktet ihr Feriendomizil über Mundpropaganda und ihre Webseite. Mehr als 60 Kellerstöckl-Besitzer bieten ihre Weinkeller über die Kataloge von Novasol  an. „Wir erwarten uns heuer eine Verdoppelung der Nächtigungen“, meint Popofsits.

 

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Die Anbieter werden jedenfalls mehr – ein bis zwei Betriebe kommen pro Monat hinzu. Ziel sei es, rund 100 Weinkeller und 100 Ferienhäuser im Südburgenland als buchbare Locations zu etablieren. „So könnten wir einen schönen Zuwachs an Nächtigungen bekommen“, meint der Touristiker.

 

Wertschöpfung

Vor allem für die Wertschöpfung in der Region bringen die Weinkeller viel. „Ferienhäuser und Kellerstöckl sind interessant, weil die Leute raus gehen, in die Lokale und zum Einkaufen. Nicht wie beim Thermentourismus, wo die Gäste kaum das Hotel verlassen“, sagt Popofsits. Egal ob am Csaterberg, Eisenberg oder in Heiligenbrunn – viele Touristen haben die Kellerstöckl für sich entdeckt. „Sie sind etwas Einzigartiges und Authentisches für unsere Region, das gefällt den Gästen, egal wo sie herkommen“, weiß Popofsits. An potenziellen Aktivitäten mangle es nicht, nur das kulinarische Angebot lasse – vor allem an Werktagen – zu wünschen übrig. Viele Gäste sind auch mit dem E-Bike auf der Paradiesroute unterwegs, die immer beliebter wird.

„Wichtigste Radregion“

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Im Nordburgenland zählt das Radfahren ja schon seit jeher zu den beliebtesten Aktivitäten von Touristen. Die hohe Qualität des Neusiedler-See-Radweges wurde zuletzt bei der weltgrößten Reisemesse, der ITB in Berlin, eindrucksvoll bestätigt – mit dem Maximum von fünf Sternen. Nur vier Radwege wurden in Deutschland und Österreich mit dieser Top-Bewertung geadelt, in Österreich auch noch der Drauradweg in Kärnten. Für Stefan Schindler, Geschäftsführer der Neusiedler See Tourismus GmbH (NTG) ist das der Beweis, dass wir „die bedeutendste Radregion in Österreich sind“. Lob kommt auch von Tourismuslandesrat Alexander Petschnig: „Wir setzen mit unserer Rad-Strategie auf das richtige Pferd.“