Gar nicht super: Warum in Mattersburg um einen Supermarkt gestritten wird
Von Paul Haider
Das Leben in der Mattersburger Wiener Straße bietet viele Vorzüge: In der großen Wohnsiedlung der OSG lässt es sich preiswert wohnen; ein Kinderarzt, ein Elektrofachgeschäft sowie die Bezirkshauptmannschaft befinden sich in Gehdistanz.
Einen Supermarkt sucht man hier allerdings vergeblich. Diese sprichwörtliche Marktlücke möchte die Spar-Warenhandel-AG nutzen und am Stadtrand von Mattersburg eine Eurospar-Filiale errichten. Zu diesem Zweck hat der städtische Gemeinderat bereits im Juli eine Fläche von rund einem Hektar in Bauland umgewidmet.
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Als in der Gemeinderatssitzung am Dienstag über den Verkauf einer Restfläche von 122 Quadratmetern an die Spar-AG abgestimmt werden sollte, gingen die Wogen hoch: Die Opposition, bestehend aus ÖVP, FPÖ und Grünen, stemmte sich geschlossen gegen das Bauvorhaben.
Der Stadtparteiobmann der Volkspartei Thomas Haffer übt harsche Kritik: Es gebe genug Leerstände in Mattersburg und das Zubetonieren am Stadtrand komme einer „Hinrichtung der Innenstadt“ gleich. Grünen-Gemeinderätin Elisabeth Mendoza Vasquez sieht Mattersburg gar an der „Spitze der Bodenverbraucher“, FPÖ-Mann Peter Pregl fordert, dass die freistehenden Geschäftslokale in den anderen Einkaufszentren genutzt werden sollen. Am anderen Ende der Bezirkshauptstadt, in der „Arena Mattersburg“, haben zuletzt mehrere Geschäfte den Rückzug angetreten.
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Die harten Worte der Opposition änderten letzten Endes nichts am Gemeinderatsbeschluss zugunsten des Spar-Marktes: Die SPÖ stellt in Mattersburg die absolute Mehrheit. Für SP-Bürgermeisterin Claudia Schlager ist die Kritik nicht gerechtfertigt: „Hier soll für rund 2.500 Einwohnerinnen und Einwohner ein Nahversorger entstehen und damit wird die verkehrsbelastete Innenstadt entlastet“, sagt die Stadtchefin.
Zum kontroversen Leerstands-Thema erklärt Schlager: „Mir ist durchaus bewusst, dass die leer stehenden Gewerbegebäude in der Arena oder im Fachmarktzentrum unschön sind und die Wogen hochgehen lassen. Hierfür trägt die Stadtgemeinde aber weder die Schuld noch die Verantwortung. Wie und in welcher Form private Gewerbetreibende ihre Miete ansetzen oder erhöhen – darauf hat die Stadtgemeinde keinen Einfluss – sehr wohl aber darauf, die Menschen in unserer Stadt bestmöglichst für ihr tägliches Leben zu versorgen.“
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