Chronik/Burgenland

Warum die Burgenland Energie Windräder sprengt

Für drei Windräder im Bezirk Neusiedl am See hat Freitagmittag das letzte Stündlein geschlagen. Aber immerhin durften sie sich mit einem Knall verabschieden.

19 Jahre lang haben die drei Anlagen auf der Parndorfer Platte zwischen Potzneusiedl und Neudorf Strom produziert. Jetzt sind sie dem „Repowering“-Programm der Burgenland Energie zum Opfer gefallen. Dabei werden alte Windräder durch neue, leistungsstärkere Modelle ersetzt. 251 Millionen Euro investiert das Unternehmen, um die Effizienz seiner Windparks um rund 35 Prozent zu steigern.

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Die veralteten Windräder werden vom Netz genommen und abgebaut. Ein aufwendiger Prozess: Zunächst werden die Rotorblätter und die Gondel mittels Kran abgenommen und abtransportiert. Die bis zu 130 Meter hohen Betontürme können anschließend entweder von oben nach unten schrittweise abgetragen werden – oder man wählt die explosive Methode.
„Wir haben uns für diese Variante entschieden, weil es die schnellste ist“, erklärt Josef Kuzmits, bei der Burgenland Energie für Projektabwicklung zuständig.

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Und so läuft die Sprengung ab: Der zu Fall bringende Mast wird an mehreren Stellen eingeschnitten, dutzende Sprengsätze werden platziert. An diesem Punkt wird es kritisch, denn bei  starkem Wind ist die Statik nicht mehr gesichert. Weil für Freitagnachmittag stürmisches Wetter prognostiziert wurde, ist die Sprengung um eine Stunde vorverlegt worden. Die Sprengsätze zündete Burgenland-Energie Chef Stephan Sharma höchstpersönlich mit spitzbübischer Freude. Der Reihe nach stürzten die ehemaligen Windrad-Türme ein und landeten in zuvor ausgehobenen Fallbetten. 

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Die Aufräumarbeiten wurden unverzüglich aufgenommen. Die Überreste der Masten aus Beton und Eisen werden mit Baggern abgetragen. Zwei Wochen dauert es, bis die letzten Spuren der früheren Windkraftanlage beseitigt sind. Die gewonnenen Rohstoffe werden übrigens wiederverwertet. Laut Josef Kuzmits wird mit dem Abbruchmaterial die Zufahrtsstraße zum neuen Fotovoltaik-Park in Nickelsdorf gebaut. 

Weniger Anlagen, mehr Leistung

61 Windkraftanlagen hat die Burgenland Energie in den vergangenen eineinhalb Jahren abgebaut. 225 Windräder betreibt das Unternehmen derzeit, die meisten davon im windreichen Landesnorden. Wenn das „Repowering“ im kommenden Jahr abgeschlossen ist, werden es nur noch 218 Anlagen sein. Die Leistung soll sich aber von rund einer Million Megawattstunden (MWh) pro Jahr auf 1,351 Millionen MWh/Jahr erhöhen.  

Die Lebensdauer der neuen Windräder ist übrigens wieder auf rund 20 Jahre ausgelegt. Spätestens 2042 dürfte es im Windpark Potzneusiedl also wieder knallen.