Chronik/Burgenland

Vandalismus in burgenländischer Stadt: Wunsch nach mehr Polizei

In Oberpullendorf bleibt am Wochenende keiner verschont – nicht einmal die Osterhasen.

Etwa 30 Lokale auf einer Strecke von drei Kilometern, fast die Hälfte davon im Zentrum – das zieht laut Schätzungen etwa 1500 jugendliche Nachtschwärmer freitags und samstags in die mittelburgenländische Kleinstadt. Immer wieder kommt es zu Vandalismus. In den vergangenen Wochen musste die Polizei mehrmals ausrücken.

Jugendliche hatten die Werbevitrine eines Bankinstitutes im Stadtzentrum eingeschlagen. Kurze Zeit später haben zwei 21-jährige Männer aus Wien und dem Burgenland einen Metallständer aus der Verankerung gerissen und damit eine Glastür beim Haupteingang des Gymnasiums eingeschlagen. Auch Beschädigungen dreier in der Nähe abgestellter Autos sollen auf ihr Konto gehen. Bei der Befragung gaben die Männer laut Polizei zu, dass sie alkoholisiert gewesen seien. Selbst das Osterhasenland wird immer wieder zum Ziel: So ging es nicht nur dem 2,70 Meter großen Holz-Hasenvater Felix an den Kragen, auch „Sohn“ Klausi wurde der Todesstoß versetzt.

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Vandalismus ist bei uns ein latentes Problem, es kommt wellenartig immer wieder“, sagt Bürgermeister Rudolf Geißler (ÖVP). Sämtliche Maßnahmen – wie das von seiner Vorgängerin erlassene Alkoholverbot in der Stadt oder der Einsatz einer privaten Security-Truppe an den Wochenenden – habe nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Nach wie vor klagen die Anrainer über hohen Lärmpegel an den Wochenenden. Nach den samstäglichen „Orgien“ sind Sonntagvormittag drei Gemeindebedienstete für mehrere Stunden damit beschäftigt, die Spuren – darunter Glasscherben und ausgerissene Blumen – zu beseitigen.

Security-Einsatz

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„Jeder Schaden ist auch ein Image-Schaden für Oberpullendorf“, sagt SPÖ-Vizebürgermeisterin Elisabeth Trummer. „Wenn diese Vandalismusakte nicht nachlassen, muss man ernsthaft über Maßnahmen diskutieren.“ Woran sie dabei denkt? „Ich könnte mir vorstellen, dass man eine Vorverlegung der Sperrstunde und den Einsatz von Security überlegt.“

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Für Stadtchef Geißler ist das keine Option, wie er sagt. „Der Einsatz einer privaten Security hat mir schon immer widerstrebt“, sagt der Bürgermeister, der auch ausgebildeter Sozialarbeiter ist. Er hofft nun auf den verstärkten Einsatz von Polizei-Streifen an den Wochenenden. Ein Gespräch im Postenkommando habe bereits stattgefunden. Bei einem Termin dieser Tage im Landespolizeikommando wolle er die Causa ebenfalls ansprechen, sagt Geißler. „Ich glaube, dass es helfen würde, wenn die Jugendlichen sehen, dass die Polizei ihre Runden dreht. Da überlegen sich bestimmt einige, ob sie etwas anstellen, oder nicht.“