Tourismus: Podersdorfs Weg zur "Erlebnis-Destination"
Von Paul Haider
Podersdorf hat touristisch aufgerüstet. Das ist inzwischen für jeden Besucher mit freiem Auge erkennbar.
Die mehr als 7 Millionen Euro, die seit 2020 in den "Podobeach" investiert wurden, präsentieren sich heute in Form eines riesigen Spielplatzes am "Podoplay" genannten Strandabschnitt oder als Anlagen für die neuesten Trendsportarten am Nordstrand.
Das alles ist Teil einer groß angelegten Strategie, die Podersdorf Tourismus-Geschäftsführer Rene Lentsch bei einem Pressetermin am Montag erläuterte. Die Ansprüche der Burgenland-Urlauber haben sich laut Lentsch in jüngerer Vergangenheit grundlegend geändert:
Drei statt zehn Tage Urlaub
"Die Zeiten, in denen die Aufenthaltsdauer bei zehn Tagen lag, sind lange vorbei. Früher sind die Leute in der Früh mit der Liege zum Strand gegangen, haben sich einmal umgedreht um gleichmäßig gebräunt zu werden, und waren am Abend beim Heurigen, das hat gereicht. Heute haben wir eine Aufenthaltsdauer von drei Tagen und in der Zeit wollen die Leute viel erleben. Deshalb werden wir unsere Erlebniswelten weiter ausbauen."
Zwei Hauptzielgruppen haben sich für Podersdorf herauskristallisiert: Familien mit Kindern und Sportbegeisterte. Für sie gibt es 2024 wieder einige Neuheiten zu entdecken.
Im "Podoplay"-Bereich kann sich der Nachwuchs ab sofort auf dem größten "Hüpfkissen" Österreichs (es ist 21 mal 10 Meter groß) austoben, während am Nordstrand demnächst ein Basketball-Court, sowie eine neue Fitness- und Calisthenics-Anlage eröffnen werden.
Am größten, rund zwei Kilometer langen, Strandabschnitt des Neusiedler Sees soll aber nicht nur Platz für die zwei Hauptzielgruppen sein. Am Südstrand wird heuer für alle, die es etwas ruhiger mögen, der "Podorelax"-Bereich ausgebaut.
In Planung sind eine Yoga-Plattform, ein Barfußweg und Relax-Liegen.
Wie gewohnt sollten 2024 auch alle Arten von Wassersport am Neusiedler See möglich sein - der Wasserstand liegt aktuell um 42 Zentimeter höher als zur gleichen Zeit im Vorjahr.
"Nach zwei herausfordernden Jahren freuen wir uns über die positiven Vorzeichen für die kommende Saison", sagt Rene Lentsch.
Laut Beherbergungsstatistik der Statistik Austria gab es in der Sommersaison 2023 im Burgenland 1.315 Beherbergungsbetriebe mit in Summe 24.342 Betten. Damit ist das Burgenland Schlusslicht im Bundesländer-Vergleich.
Der pannonische Tourismus befindet sich aktuell im Aufwind: Mit rund 3,1 Millionen Übernachtungen wurde 2023 ein neuer Rekordwert in der Aufzeichnungsgeschichte des Burgenland Tourismus erreicht.
Podersdorf ist die größte Tourismusgemeinde des Landes mit rund 100 Beherbergungsbetrieben und 2.000 Betten.
Rekordverdächtiger Saisonstart
Dank des warmen Wetters vor zwei Wochen hat die Saison in Podersdorf einen ungewöhnlich starten Start hingelegt.
Seit Ende März seien bereits 15.000 Gäste im Strandbad gezählt worden, sieht sich Rene Lentsch bestätigt: "Die Bereitschaft der Familien, bereits zu dieser frühen Jahreszeit Eintritt zu bezahlen, zeigt, dass unser Angebot in der Familien-Erlebniswelt geschätzt wird".
Die Podersdorf-Urlauber werden mittlerweile ganzjährig mit einer Vielzahl von Veranstaltungen aus den Bereichen Sport, Wein, Musik und Kunst unterhalten - alle Infos und Termine gibt es auf podobeach.at
Auf bis zu 270.000 Gäste stellt sich Podersdorf in der Saison 2024 ein. Viele von ihnen nächtigen am sieben Hektar großen Campingplatz, der für das heurige Jahr bereits am Karfreitag ausgebucht war.
Auch hier gibt es zeitgemäße Neuerungen, wie zum Beispiel elf "Tiny Houses" aus Holz, die 2023 aufgestellt worden sind. Mit einer Kapazität für rund 2.000 Gäste ist der Podersdorfer Campingplatz übrigens der größte Beherbergungsbetrieb im Burgenland.