Spannender Neustart im OHO: Nora Demattio übernimmt Leitung
Von Michael Pekovics
Ein spannender Herbst steht dem Offenen Haus Oberwart (OHO) bevor: Mit der Übergabe der Leitung an Nora Demattio beginnt eine neue Ära für das kulturelle Zentrum in Oberwart.
Demattio, die ihre umfassende Erfahrung aus der Kunst- und Medienwelt mitbringt und bereits seit Mai im OHO werkt, übernimmt ab Ende Oktober die Führung von Alfred Masal, der das Haus nach 20 Jahren erfolgreicher Tätigkeit in den Ruhestand verlässt.
"Ich freue mich, die Arbeit von Alfred Masal fortzuführen und neue Impulse in das Haus zu bringen", erklärt Demattio. Das Herbstprogramm zeigt bereits die Vielfalt, die das OHO weiterhin prägen soll: Die Saison startet mit der Premiere von "Károlys Forschungen", einer Inszenierung über das Leben burgenländischer Gutshofknechte.
- Geboren 1983 in Oberpullendorf; seit 2012 – nach 3 Jahren in Guatemala – in Eisenstadt zuhause.
- "Ich habe mich im März auf die Stellenausschreibung des OHO beworben, bekam nach meinem Bewerbungsgespräch Anfang April die Zusage und konnte mich ab Mai bereits einlernen. Die Leitung des Hauses übernehme ich schrittweise beziehungsweise habe ich schrittweise seit 15. August übernommen, an der Seite von Alfred Masal, der mit Ende Oktober/Anfang November in Pension geht."
Daneben erwarten die Besucher regelmäßige Kinoabende, Konzerte, Literaturveranstaltungen und die Ausstellung "Wir gehen ins Dunkle, damit wir etwas sehen können" der renommierten Künstlerin Fria Elfen.
25-Jahres-Feier der Roma Volkshochschule
Besonders hervorzuheben ist die 25-Jahres-Feier der Roma Volkshochschule Burgenland, die im Dezember ein festlicher Höhepunkt des Programms sein wird. "Das OHO bleibt ein Ort der Begegnung, der unterschiedlichen kulturellen Ausdrucksformen Raum gibt", so Demattio weiter.
Im Rahmen der Pressekonferenz wurde das Programm der kommenden Theatersaison vorgestellt, die drei anspruchsvolle Uraufführungen umfasst. Die Werke behandeln historische und gesellschaftliche Themen und bieten differenzierte Einblicke in menschliche Schicksale und politische Entwicklung. Mehr Infos auf thib.at und oho.at.
Károlys Forschungen – Ein Stück burgenländischer Entgrenzung
Den Auftakt des Herbstprogramms bildet die Uraufführung von Károlys Forschungen, die sich mit den ethnologischen Studien des Anthropologen Károly Gaál beschäftigt. Das Stück, inszeniert von Katrin Hammerl, beleuchtet die Kommunikationskultur der Gutshofknechte im Burgenland der 1960er Jahre. In einer Collage fiktiver Situationen wird das Leben auf den Gutshöfen lebendig dargestellt. Begleitet wird die Inszenierung von einer historischen Ausstellung, die das Thema vertieft und spannende Einblicke in die regionale Geschichte bietet. Premiere ist am 26. September um 19.30 Uhr.
Das Testament des Kurtl K.
Das zweite Stück, Das Testament des Kurtl K., von Clemens Berger entfaltet ein posthum veröffentlichtes Werk des fiktiven Journalisten Kurt K., dessen testamentarische Aufzeichnungen nach zehnjähriger Sperrfrist öffentlich werden. In diesen Aufzeichnungen, die zwischen Realität und Fiktion schwanken, schildert Kurt K. seine politischen und gesellschaftlichen Visionen, die er im Jahr 2014 für die kommenden Jahrzehnte prognostizierte. Das Stück wirft einen kritischen Blick auf die Entwicklungen in Österreich, Europa und der Welt, die sich in erschreckender Weise bewahrheitet haben. Premiere ist am 3. Jänner 2025.
"Arbeitstitel Projekt Rohoncy"
Im dritten Stück, Arbeitstitel Projekt Rohoncy, wird die historische Figur des Barons György Rohonczy thematisiert, der während des Zweiten Weltkriegs 121 Roma vor der Deportation rettete. Das Stück basiert auf historischen Ereignissen und zeichnet das Porträt eines Mannes, der durch seinen Einsatz zahlreiche Leben retten konnte. Es verbindet biografische Elemente mit einem tieferen Einblick in die Geschehnisse der Kriegszeit im Burgenland. Premiere ist am 13. März 2025.
Kinoabende und Ausstellung
Regelmäßige Kinoabende im OHO bieten dem Publikum eine willkommene Abwechslung, doch ein besonderes Highlight stellt die Ausstellung "Wir gehen ins Dunkle, damit wir etwas sehen können" der Künstlerin Fria Elfen dar.
Ein Höhepunkt zum Abschluss des Jahres ist die 25-Jahres-Feier der Roma Volkshochschule Burgenland im Dezember. Den Abschluss des Jahres bildet die Weihnachtsverkaufsausstellung "Kunst zum Verschenken"
Kurz zusammengefasst:
- Nora Demattio übernimmt Leitung des Offenen Hauses Oberwart (OHO)
- Vielfältiges Herbstprogramm mit Uraufführungen, Kinoabenden und Ausstellungen
- 25-Jahres-Feier der Roma Volkshochschule als Highlight im Dezember