So reagiert Nickelsdorf auf die indische Mutation
Von Paul Haider
Jene Coronavirus-Variante, die derzeit das indische Gesundheitssystem lahmlegt, ist offenbar in Österreich angekommen. Drei Mitglieder einer vierköpfigen Familie wurden in Nickelsdorf vorige Woche positiv auf Covid-19 getestet.
Nach einer Prüfung der AGES wurde am Samstag bestätigt, dass ein Verdacht auf die erstmals in Indien aufgetretene Virusmutation besteht. Die Familie wurde behördlich abgesondert, das Contact Tracing im Umfeld der Verdachtsfälle läuft noch.
Wo sich die Familienmitglieder angesteckt haben könnten, ist bisher noch nicht geklärt. Fest steht, dass sich die Familie Ende April in der Slowakei aufgehalten hat. Nach der Wiedereinreise in Österreich hätten die Betroffenen keine Kontakte im Dorf gehabt, sagt Nickelsdorfs Bürgermeister Gerhard Zapfl (SPÖ) zum KURIER. Dennoch ist die Bevölkerung aufgerufen, auf ihren Gesundheitszustand zu achten.
208 freiwillige PCR-Tests am Sonntag
Kurzfristig wurde am Gemeindeamt eine Teststation eingerichtet, in der am Sonntag kostenlose PCR-Tests gemacht werden konnten. 208 Personen haben dieses Angebot angenommen. „Für die Kurzfristigkeit der Ankündigung ist dieser Wert sehr gut“, freut sich Zapfl über die rege Teilnahme der Nickelsdorfer.
Die Ergebnisse der PCR-Tests waren am Montag noch ausständig. Die Gemeinde bietet weiterhin auch zwei Mal pro Woche gratis Antigen-Tests am Gemeindeamt an. Da die Teststraße von zahlreichen Pendlern genutzt wird, gibt es nun auch direkt am Grenzübergang die Möglichkeit, einen Abstrich machen zu lassen: Hier hat der private Anbieter "FasTest" einen Container aufgestsellt.
Große Aufregung habe sich in Nickelsdorf angesichts der jüngsten Verdachtsfälle jedenfalls nicht breit gemacht, versichert der Bürgermeister: „Die Leute sind sehr entspannt. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass sich wer angesteckt hat, ist sehr gering.“
Zapfls Zuversicht teilt auch Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). Er sagte am Rande einer Pressekonferenz am Montag, dass sich an den geplanten Öffnungsschritten am 19. Mai nichts ändern werde. Man müsse bei den Öffnungen aber auch die Dynamik in der Bevölkerung berücksichtigen, so Doskozil.
Mit einer 7-Tages-Inzidenz von 98 verzeichnete das Burgenland am Montag den niedrigsten Wert aller Bundesländer.