S31: Neue Talübergänge und Trennwand für die Sicherheit
Die Burgenland-Schnellstraße wird täglich von Tausenden Autofahrern bzw. Pendlern frequentiert. Die S31 ist aber nicht nur eine Lebensader, lange Zeit forderte sie auch einen hohen Blutzoll. 37 Menschen starben zwischen 2001 und 2019 bei Frontalzusammenstößen.
Seit die Asfinag 2019 mit dem Sicherheitsausbau zwischen Mattersburg und Weppersdorf begonnen und diesen Ende 2021 fertiggestellt hat, haben sich die Unfälle drastisch reduziert. Nun geht der Ausbau weiter: Am Montag fiel der Startschuss für vier Talübergänge in Sieggraben (Bezirk Mattersburg).
„Vorgesehen sind zwei Fahrspuren pro Richtung sowie die bauliche Trennung der Richtungsfahrbahnen“, erläutert Asfinag-Geschäftsführer Andreas Fromm. Die Talübergänge werden sich über eine Länge von etwa drei Kilometern erstrecken. Die Brückenpfeiler werden zwischen 32 und 56 Meter hoch sein.
Die Fertigstellung ist für Ende 2026 geplant; investiert werden in den Sicherheitsausbau insgesamt etwa 72 Millionen Euro.
"Im Sinne der Kreislaufwirtschaft"
Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl erläuterte beim Spatenstich am Montag: „Wir bauen für die Menschen im Burgenland. Daher ist uns neben der Verkehrssicherheit auch die Nachhaltigkeit ein besonderes Anliegen bei diesem Projekt. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft verwenden wir sowohl das Aushub-und Felsenmaterial als auch den Beton, den wir für die Hilfskonstruktionen benötigen, direkt hierauf der Baustelle wieder. Damit sind die rund 72 Millionen Euro für den Sicherheitsausbau der S 31 eine nachhaltige Investition in die Zukunft.“
Der Verkehr soll durch die Baumaßnahme nur geringfügig behindert werden. „Bis die neuen Brücken fertig sind, stehen bei diesen Talübergängen weiterhin bergauf zwei Spuren und bergab eine Spur zur Verfügung“, erklärt Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner (SPÖ).
"Taktvoller" Brückeneinschub
Drei der vier Brücken werden nach der Errichtung der Tragwerke im Taktschiebeverfahren fertiggestellt. Das bedeutet, dass die Betonteile der Brücken direkt auf der Baustelle hergestellt und mittels Hochdruck-Pressen Stück für Stück eingeschoben werden. Dieses Verfahren wird bei den Talübergängen Groisbach, Marzau und Jüdingsau angewendet.
Asfinag-Pilotprojekt
Erstmals hat die Asfinag das Bauvorhaben als Allianzvertrag vergeben. Dass ein Großteil der Risiken gemeinsam (von der Asfinag als Auftraggeberin als auch vom Auftragnehmer Swietelsky/HABU, Anm.) getragen wird, soll beide Vertragspartner noch stärker darauf fokussieren, das Großprojekt wirtschaftlich und qualitativ hochwertig abzuwickeln, erläuterten die Geschäftsführer Andreas Fromm und Alexander Walcher.
Ausbau bis Oberpullendorf ab 2025
Die neuen Brücken sind der Abschluss des 23 Kilometer langen Sicherheitsausbaus zwischen Mattersburg und Wepperdorf. Ab 2025 ist dann die Errichtung einer Trennung der Richtungsfahrbahnen von Markt St. Martin bis Oberpullendorf geplant. 2026 soll auch dieser Ausbau fertiggestellt werden.
Auch Land investiert
Auch das Land wird heuer in die Verkehrssicherheit auf Burgenlands Straßen investieren, kündigte Landesrat Dorner am Montag an. Auch einige Brückenbauprojekte sollen realisiert werden. Das detaillierte Bauprogramm für 2023 werde Ende März präsentiert, so der Landesrat.