Renaissance für burgenländische Kulturzentren
Das Kulturzentrum (KUZ) Mattersburg hat eine lange Geschichte: Im Jahr 1976 wurde es als erstes Kulturzentrum des Landes eröffnet, seit 2014 wird über die Zukunft des im Stil des Brutalismus errichteten Bauwerkes diskutiert. Im Rahmen der KURIER-Umfrage für das Burgenland wollten wir von unseren Lesern wissen, wie wichtig es ihnen wäre, dass das KUZ wieder eröffnet. 78,5 Prozent gaben an, dass es ihnen sehr wichtig wäre.
Schon bald sollen die Wünsche der Bevölkerung umgesetzt werden, verspricht Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ): „Mattersburg bekommt ein Kulturzentrum von völlig neuem Zuschnitt.“
Rodungen
Nachdem im Februar u. a. Bodenschürfungen für die Erhebung statischer Grundlagen durchgeführt wurden, haben dieser Tage Baubesprechungen vor Ort stattgefunden. Für Ende April sind etwa Rodungen von Sträuchern vorgesehen, ab Mitte Mai wird die Baustelle eingerichtet. Mit Entkernungs- und Demontagemaßnahmen geht der Prozess Ende Mai und Anfang Juni in die ersten Arbeiten direkt am Gebäude selbst über. „In den nächsten Monaten wird für die Bevölkerung auch vor Ort sichtbar, dass die Umsetzung anläuft. Das Ziel ist ganz klar, dass dieses kultur- und regionalpolitisch wichtige Projekt im angekündigten Zeitraum bis 2021 fertiggestellt wird“, betont Doskozil. Die Saalkapazität wird für 405 Personen ausgelegt. Insgesamt werden 16 Millionen Euro investiert, um am KUZ-Standort Landesarchiv, Landesbibliothek, Volkshochschule, Literaturhaus und die Kulturbetriebe Burgenland als zukünftige Nutzer unter einem Dach zu vereinen. Stadtchefin Ingrid Salamon (SPÖ) ist mit der Lösung zufrieden. Durch die Verlagerung von Archiv und Landesbibliothek werde die Stadt Mattersburg auch zu einer Außenstelle der Landesregierung.
Jennersdorf
Auch in Jennersdorf ist das Kulturzentrum in die Jahre gekommen. Wie der KURIER berichtet hat, wurden alle Veranstaltungen ausgesetzt, da die Sicherheit im Gebäude nicht mehr gegeben ist. Laut eines Berichts der Bundesimmobiliengesellschaft (Belig) würde eine Sanierung rund 2,9 Millionen Euro kosten. Geld, das die Gemeinde nicht hat. Die Jennersdorfer FPÖ fordert eine rasche Lösung. Bürgermeister Reinhard Deutsch erklärte gegenüber Medien, dass die Gemeinde alle Möglichkeiten sondieren müsse.
Der Landeshauptmann sei mit dem Bürgermeister wegen „möglicher Formen der Unterstützungen“ für das KUZ Jennersdorf in Kontakt, heißt es aus dem Büro Doskozil. Derzeit sei eine Lösung nicht in Sicht.