Nickelsdorf: Heer und Polizei üben Grenzeinsatz
Von Roland Pittner
Die Bundesministerien für Inneres und Landesverteidigung veranstalten heute im Raum Nickelsdorf eine gemeinsame Übung. Dabei stehen die Herausforderungen im Bereich der Migration an der österreichischen Grenze im Vordergrund. 160 Polizisten aus den Landespolizeidirektionen Niederösterreich, Burgenland und Wien üben gemeinsamen mit rund 150 Soldaten den sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz an der Grenze.
„Das gemeinsam Übungsvorhaben sieht mehrere Szenarien vor, in deren Fokus die Zusammenarbeit von Polizei und Bundesheer steht“, sagt Innenminister Karl Nehammer. Seit Monaten sei das Bundesheer Seite an Seite mit der Polizei in der Bewältigung der Corona-Krise im Einsatz. „Es ist auch hier wichtig, dass wir unsere bisherige erfolgreiche Kooperation vertiefen. Das erhöht unseren Ausbildungsstand und wir lernen voneinander“, sagt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.
Gemeinsame Übung mit Ungarn
Die verschiedenen Szenarien der Übung wurden in enger Kooperation mit den ungarischen Behörden erarbeitet. Der stellvertretende Innenminister Ungarns, Károly Kontrát, wird ebenfalls anwesend sein.
Eines der Szenarien hat die grenzüberschreitende Nacheile im Fokus. Darüber hinaus wird der Einsatz von geschlossenen Einheiten der Polizei, im Zusammenwirken mit Kräften des Bundesheers geübt.
Mehr Aufgriffe
Der Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität, Brigadier Gerald Tatzgern, erläutert die Situation entlang der Balkanroute: „Aktuell befinden sich in Griechenland etwa 100.000 bis 120.000 Migranten. Dazu kommen etwa 20.000 Menschen, die sich bereits in verschiedenen Staaten des Westbalkan aufhalten. Wir stellen in den vergangenen Tagen und Wochen wieder verstärkt Aufgriffe fest“, sagt Tatzgern.