Chronik/Burgenland

Neue Strategie für sechs burgenländische Naturjuwele

Burgenlands sechs Naturparke stimmen ihre Managementpläne aufeinander ab. Dazu wurde für die kommenden zehn Jahre eine „Rahmenstrategie 2030“ erarbeitet und am Dienstag von Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ) gemeinsam mit den sechs Naturpark-Obmännern in Eisenstadt präsentiert.

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Ziel ist, die Naturparke als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung zu etablieren.

„Jeder Naturpark hat seinen eigenen Management-Plan, in dem Ziele, Projekte und Vorhaben für die nächsten Jahre skizziert sind“, sagt Eisenkopf. Die Rahmenstrategie soll helfen, Synergien besser zu nutzen und die Projekte der einzelnen Naturparke aufeinander abzustimmen.

Sechs Schwerpunkte definiert

Bereits jetzt wurden verschiedene Schwerpunktthemen für die sechs Naturparke definiert. Im Naturpark Neusiedler See-Leithagebirge steht die Pflege nicht mehr bewirtschafteter Flächen als Bienenweiden oder Blühflächen im Mittelpunkt. Der Naturpark Rosalia-Kogelberg soll die Entwicklung eines multifunktionalen Naturparkzentrums vorantreiben, während sich der Naturpark Landseer Berge neuen Naturparkschulen und -kindergärten verschreiben soll.

Im Naturpark Geschriebenstein/Irottkö wird das Hauptaugenmerk auf Produktentwicklungen rund um Streuobst und ein Schutzprojekt für den Vogel Wiedehopf gelegt. Der Naturpark in der Weinidylle soll hingegen die Kellerstöckl weiterentwickeln, außerdem sollen in allen Naturparkgemeinden Weingartenpfirsiche gepflanzt werden. Ähnlich im Naturpark Raab-Örseg-Goricko, wo Kriecherl ausgesetzt werden und rund um die Jostmühle Bio-Initiativen gestartet werden sollen.

Lebensraum für 100.000 Burgenländer

Insgesamt sind die sechs burgenländische Naturparke nicht nur unmittelbarer Lebensraum für knapp 100.000 Burgenländer, sondern auch ein Faktor für den Tourismus. Die laufend angebotenen Führungen und Veranstaltungen locken jährlich rund 30.000 Teilnehmer an – Tendenz steigend, nicht erst seit Corona.

Das Land der Naturparke

Burgenlands sechs Naturparke – Neusiedler See-Leithagebirge, Rosalia-Kogelberg, Landseer Berge, Geschriebenstein/Irottkö, Raab-Örseg-Goricko sowie der Naturpark in der Weinidylle – umfassen rund 23 Prozent der Landesfläche  und verbinden 41 der insgesamt 171 burgenländischen Gemeinden

Bei der Optimierung der Managementpläne ist die Vernetzung der regionalen Akteure von Nord bis Süd das oberste Ziel. „Die Naturparke stimmen künftig ihre Aktivitäten besser aufeinander ab, berücksichtigen die Ansprüche aus den Bereichen Naturschutz, Tourismus, Regionalentwicklung, Land- und Forstwirtschaft, Raumplanung und Bildung und machen sich fit für die Zukunft“, sagte die Landeshauptmannstellvertreterin bei der Präsentation in Eisenstadt.

Für das Projekt werden rund 130.000 Euro, auch aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), in die Hand genommen.