Chronik/Burgenland

Neffentrick: Elf Fälle seit Jänner im Bezirk Neusiedl am See

Betrüger, die mit dem „Neffentrick“ zu Geld kommen wollen, haben in den vergangenen Wochen im Burgenland immer wieder ihr Glück probiert. Seit 18. Jänner sind im Bezirk Neusiedl am See elf derartige Betrugsversuche angezeigt worden. „Die Dunkelziffer liegt mit Sicherheit weit höher“, sagte ein Polizeisprecher am Montag.
 

Die Täter seien in allen Fällen nach demselben Muster vorgegangen. Stets wurde mit deutschem Akzent versucht, den Angerufenen weiszumachen, dass sie es mit Verwandten oder Freunden von früher zu tun hätten, die rasch Bargeld benötigten, um ein Grundstück zu erwerben. Mit dieser Masche wollten die Täter bis zu 80.000 Euro kassieren. Einige der potenziellen Opfer wurden aufgefordert, das Geld nach Bratislava oder ins ungarische Györ zu bringen.

Bei der Polizei geht man wegen der ähnlichen Vorgangsweise davon aus, dass es sich um dieselbe Tätergruppe handelt. Bei diesen elf der Polizei gemeldeten Delikten blieb es zum Glück in allen Fällen beim Versuch, die Kriminellen gingen leer aus.

Die Kriminalprävention rät, Telefonate, in denen verlangt wird, mit Geld „auszuhelfen“, sofort abzubrechen und sich nicht auf Diskussionen einzulassen. Stattdessen sollte man seinem Gegenüber entschieden klar machen, dass man auf keine Forderung eingeht.

Gibt sich der Anrufer als ein Verwandter aus, sollte man versuchen, diesen Verwandten unter jener Telefonnummer zu kontaktieren, welche man auch sonst bei Gesprächen verwendet. Die Neffentrick-Betrüger meldeten sich bisher mit unterdrückter Rufnummer.

Kommt es zu einer Kontaktaufnahme, sollte man niemanden, den man nicht kennt, ins Haus lassen und die Gegensprechanlage benützen, so die Polizei. Das Aussehen der Person sollte man sich für eine spätere Beschreibung einzuprägen versuchen.

Hilfreich für die Ermittler ist auch, wenn sich Betroffene - wenn möglich - Kennzeichen und Marke bzw. Type sowie die Farbe des Täterfahrzeuges merken. Und schließlich sollte man umgehend Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle erstatten (Notruf 059133).