Mattersburg: Bürgermeisterin Salamon hört auf
Die Stadtchefin von Mattersburg, Ingrid Salamon (SPÖ) hört im Herbst als Bürgermeisterin auf und zieht sich ins Privatleben zurück, wie sie dem KURIER bestätigt. Sie will 2022 nicht mehr zur Kommunalwahl antreten.
„Ich bin jetzt seit 22 Jahren Bürgermeisterin und werde 63 Jahre. Ich habe mir immer Ziele und zeitliche Schranken gesetzt und die versuche ich umzusetzen“, sagt Salamon.
Die Pleite der Commerzialbank im Juli des Vorjahres habe mit dieser Entscheidung jedenfalls nichts zu tun, betont Salamon. „Ich freue mich nach 22 Jahren nun auf ein Leben ohne Terminkalender.“
Salamon wurde am 30. Juni 1999 als Bürgermeisterin von Mattersburg angelobt. Sie hatte das Amt übernommen, nachdem der vorherige ÖVP-Bürgermeister Josef Resch aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war und nachdem sie sich gegen zwei weitere Mitbewerber um das Amt durchgesetzt hatte.
Vor einem Jahr - im Jänner 2020 - hatte sie sich bereits nach zehn Jahren aus dem Burgenländischen Landtag verabschiedet.
U-Ausschuss
Zur Kritik von ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas am Freitag, wonach sie sich damit vor einer möglichen Ladung in den U-Ausschuss zur Commerzialbank drücken wolle, wies Salamon zurück. „Warum sollte ich mich drücken wollen? Man kann sich nicht drücken." Sie werde erscheinen, würde sie geladen.
Die ÖVP ortet seit Bekanntwerden des Bankskandals „enge Kontakte“ zwischen der Stadtchefin und Ex-Bankchef Martin Pucher. Salamon weist das zurück.
Die Nachfolge
Zur Frage rund um ihre Nachfolge will sich Salamon nicht äußern. Der oder die NachfolgerIn werde in einer Klausur beschlossen. Diese werde stattfinden, sobald das coronabedingt möglich sei. Der von der SPÖ bestimmte Kandidat wird im Gemeinderat gewählt, mit der absoluten Mehrheit der SPÖ wird der Ausgang kein überraschender sein.
Wieder eine Frau an der Spitze?
Hinter vorgehaltener Hand sind SPÖ-Vizebürgermeister Otmar Illedits und SPÖ-Stadträtin und Landtagsabgeordnete Claudia Schlager, 47, im Gespräch.
„Die Entscheidung für die Nachfolge der Bürgermeisterin muss im Gremium entschieden werden. Ich wäre natürlich stolz, wenn sich die Parteikollegen für mich entscheiden würden und wäre bereit, das Amt der Bürgermeisterin zu übernehmen, wenn mir die Kollegen das Vertrauen schenken“, sagt Schlager.