Langes Warten auf MRT-Termin und Kassenvertrag im Burgenland
Wer im Burgenland eine Magnetresonaztomographie-Untersuchungen (MRT) braucht, muss per Stand Mitte Oktober zwischen drei und zwölf Wochen (Kittsee, ohne und mit Kontrastmittel) und acht bis 18 Wochen (Oberwart) auf einen Termin warten.
Denn derzeit gibt es MRT-Geräte mit Kassenvertrag nur in den Landeskliniken Kittsee, Oberwart und Güssing, im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt sowie im privaten Institut Karner in Neusiedl am See.
Im Vorjahr wurden rund 22.000 Untersuchungen durchgeführt, die Tendenz ist stark steigend. Ende Mai mussten Patienten laut Medienberichten mit Wartezeiten von bis zu zwölf Wochen rechnen, jetzt sind es 18 – und das in der modernsten Klinik des Landes in Oberwart.
Die gute Nachricht: Im kommenden Jahr werden zwei neue MRT-Geräte installiert. Eines im Krankenhaus der Barnherzigen Brüder in Eisenstadt und eines in der Klinik Oberpullendorf, das bisher als einzige Landesklinik kein entsprechendes Gerät hatte.
Außerdem wurde in Eisenstadt in dieser Woche ein neues Angebot geschaffen, allerdings im niedergelassenen Bereich. Gedanklich begonnen hatte es bereits vor zwei Jahren mit der Hoffnung auf einen Kassenvertrag, vollendet wurde es ohne.
Als Wolfram Kluger im Oktober 2022 das zehnjährige Jubiläum seines Instituts "Röntgen Eisenstadt" feierte, wälzte er bereits Ausbaupläne. Das Institut sollte um CT- und MRT-Großgeräte erweitert werden – für Kassenpatienten. Denn, so der Radiologe damals, Eisenstadt sei "die einzige Landeshauptstadt ohne Computertomographie und MRT im niedergelassenen Bereich". Eine private MRT-Ordination betreibt auch Radiologe Josef Simon, allerdings im Ortsteil Kleinhöflein.
Was damals trotz vieler Gespräche mit Politik, Sozialversicherung und Interessensvertretungen fehlte, war eine "fixe Zusage, dass wir den Kassenvertrag für die Erweiterung um Computertomographie und MRT bekommen".
"Besser privat, als gar nicht"
Die Zusage gibt es auch zwei Jahre später nicht – deshalb hat sich Kluger entschlossen, eine private MRT-Ordination zu eröffnen, "um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden". Es sei besser, "eine private Versorgung anzubieten, als den Patienten gar keine Möglichkeit zu geben", so der Facharzt. Viele Patienten müssten Wochen auf einen Termin warten, besonders bei ernsthaften oder schmerzhaften Erkrankungen sei das „inakzeptabel“. Die Kosten liegen zwischen 240 (Kopf) und 500 Euro (gesamte Wirbelsäule).
Klugers neue MRT-Ordination gegenüber der FH wurde an das bestehende Röntgeninstitut angebaut und könnte bei einer zukünftigen Kassengenehmigung jederzeit umgestellt werden. Im 350 m² großen Gebäude komme "modernste Technologie" zum Einsatz, "um präzise und zuverlässige Diagnosen zu ermöglichen", heißt es. Bis zu fünf Mitarbeiter sind beschäftigt, Termine seien kurzfristig zu bekommen, wird versichert.
Auch wenn der Kassenvertrag bisher nicht zustande gekommen ist, aufgegeben hat Kluger seine Bemühungen keineswegs. Er hoffe, "dass das österreichische Gesundheitssystem den Bedarf an moderner Bildgebung erkennt und den Standort Eisenstadt unterstützt".