Chronik/Burgenland

Golser Firma fährt mit Burgenlands erstem vollelektrischen Lkw

Rein optisch unterscheidet sich Josef nicht großartig von seinen älteren Lkw-Kollegen. Wäre da nicht das grüne Kennzeichen – und der Schriftzug „Electric“, der stolz über der Windschutzscheibe prangt.

Josef ist der erste im Burgenland zugelassene Lkw mit vollelektrischem Antrieb. Ab heute dreht er im Auftrag des Golser Logistikunternehmens LSC Wenzl seine Runden und beliefert die nordburgenländischen Lidl-Filialen mit Lebensmitteln. Anstelle eines Verbrennungsmotors verfügt der „Volvo FM Electric“ über drei Tonnen schwere Batterien mit einer Leistung von 540 kW. Damit erreicht die 666 PS starke Zugmaschine bei einer Nutzlast von 44 Tonnen eine Reichweite von 330 Kilometern und soll dabei um zehn Dezibel leiser sein als ein Diesel-Lkw.

Lesen Sie auch: Burgenländer nutzen mehr Öffis, aber "werden Auto nicht abschaffen"

Der Kühlanhänger, mit dem Josef unterwegs ist, erzeugt mit einem Dynamo seinen eigenen Strom. Bei der Präsentation am Mittwoch in Gols war auch Landeshauptmann Hans Peter Doskozil anwesend, der sich beeindruckt zeigte: „Dass ich heute hier vor einem Lkw mit 300 Kilometern Reichweite stehen kann, hätte ich vor ein paar Jahren niemals geglaubt. Man kann gar nicht erahnen, was in zehn oder 20 Jahren möglich sein wird. Jeder elektrisch gefahrene Kilometer ist ein weiterer Schritt hin zur Klimaneutralität im Burgenland.“

Alle Inhalte anzeigen

Benannt wurde Josef übrigens nach dem jüngsten, sieben Monate jungen, Spross der Familie Wenzl. Sein Papa Johannes ist in dritter Generation im 1964 gegründeten Familienunternehmen tätig.

Anfangs hat die Firma Wenzl mit drei Lastwägen Obst und Gemüse transportiert. Heute beschäftigt das Golser Unternehmen 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, im Fuhrpark stehen 120 Lkw und 50 Aufleger.

Mehr lesen: Das Burgenland fährt auf Strom ab: E-Auto-Anmeldungen verdoppelt