Chronik/Burgenland

Leonore Gewessler hat im Windpark Andau die Lichter abgedreht

Im flachen Seewinkel waren die roten Blinklichter auf Dutzenden Windrädern nachts weithin sichtbar - bis gestern. Im Windpark Andau hat am Mittwochabend Klimaschutzministerin Leonore Gewessler den symbolischen Aus-Schalter betätigt.

Damit wird die im Frühjahr beschlossene Novelle des Luftfahrtgesetzes umgesetzt. Diese besagt, dass Windkraftanlagen nur noch im Bedarfsfall rot blinken müssen, wenn etwa ein Fluggerät in der Nähe ist. 

38 Windräder der Burgenland Energie im Windpark Halbturn-Andau wurden bereits mit dem dafür notwendigen System ausgestattet. Dieses steuert die österreichische Flugsicherungsstelle Austro Control.

Nähert sich ein Flugzeug, werden die roten Lichter an den Windrädern automatisch eingeschaltet. Ist kein Flugobjekt in der Nähe, bleibt der Windpark dunkel - mit positiven Effekten für Umwelt und Anrainer. 

Die Klimaschutzministerin sagte beim Pressetermin am Mittwoch: "Wenn die Windräder nur mehr dann blinken, wenn es notwendig ist, bringt das für die Menschen in der Umgebung Erleichterungen und parallel weiterhin hohe Sicherheit für die Luftfahrt. Ich freue mich, dass wir hier in Österreich eine sehr gute Lösung für die Umsetzung gefunden haben. Das wird auch mehr Akzeptanz für neue Windkraft-Anlagen schaffen. Das bringt die Energiewende voran und stärkt unsere Unabhängigkeit."

Testphase

Die Testphase im Windpark Halbturn-Andau läuft bis Ende August. Bis dahin soll der Feinschliff am System mit letzten Änderungen an den Einstellungen vorgenommen werden. Ist der Test im Burgenland erfolgreich, soll die bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung ab Herbst auf ganz Österreich ausgerollt werden. Ab dann wird das rote Blinken voraussichtlich nur noch in der Nähe von Flughäfen dauerhaft zu sehen sein. 

Burgenland Energie CEO Stephan Sharma erläutert: "Als Burgenland Energie haben wir uns in den letzten Monaten sehr intensiv dafür eingesetzt, dass das permanente Blinken der Windräder in der Nacht ein Ende findet. Ich bin stolz, dass uns das gemeinsam mit dem Land Burgenland, dem Klimaschutzministerium und der Austro Control gelungen ist. Wir setzen heute das ,Licht Aus´ beim größten Windpark Österreichs und drittgrößten Windpark in Europa. Das ist ein Meilenstein in der Weiterentwicklung der Windkraft für unser zukünftiges, modernes Energiesystem in Burgenland und Österreich."

Alle Inhalte anzeigen

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) war am Mittwochabend zwar nicht in Andau, ließ aber ausrichten: "Wir im Burgenland sind stolz darauf, dass wir das Windkraftland Nummer 1 in Österreich sind. Bis 2030 wollen wir weit über die Grenzen Österreichs und Europas hinaus eine der ersten bilanziell klimaneutralen und energieunabhängigen Regionen sein. Das geht aber nur, wenn wir die volle Akzeptanz der Bevölkerung im Burgenland für diesen Weg haben. Die Zustimmungswerte zu den Windrädern im Burgenland sind schon sehr hoch und ich gehe davon, dass sie durch diese technische Neuerung weiter steigen. Wir sind Vorzeigeland beim Einsatz der erneuerbaren Energie und das verstehe ich auch als Auftrag: Wenn wir etwas besser machen können, dann machen wir es besser – für die Menschen im Burgenland und für die burgenländische Natur."