Chronik/Burgenland

Getreideernte im Schnitt, Preisdruck aus dem Osten

Die burgenländische Landwirtschaftskammer (LK) rechnet heuer mit einer durchschnittlichen Getreideernte. Die Winterfeuchtigkeit habe gefehlt, der Regen im Frühjahr habe das teilweise ausgeglichen, sei aber regional schon wieder zu viel auf einmal gewesen, meint LK-Präsident Nikolaus Berlakovich.

Die Qualität werde regional sehr unterschiedlich ausfallen. So seien etwa die Erträge beim Raps enttäuschend, dafür habe der Weizen im Bezirk Neusiedl am See, wo die Getreideernte bereits abgeschlossen ist, gute Qualität. Mengenmäßig liegen die Erwartungen über den 277.000 Tonnen im Vorjahr, nämlich bei 290.000 Tonnen.

➤ Mehr zum Thema: Bessere Ernte, schlechterer Preis - aber die Bauern ärgert mehr

Der Herbstanbau war laut LK-Vizepräsident Werner Falb-Meixner ebenso wie das gesamte Vorjahr zu trocken. In Summe haben im Burgenland 20 bis 30 Prozent Niederschlag zum Durchschnitt gefehlt. Das Frühjahr sei dafür ungewöhnlich nass ausgefallen.

Exportland Burgenland

Für getrübte Stimmung sorge vor allem der niedrige Preis für Getreide, meinte Lagerhaus-Süd-Obmann Johann Weber. Dieser sei bei Qualitätsweizen rund 100 Euro pro Tonne niedriger als 2022. Gleichzeitig seien die Preise für die Betriebsmittel gestiegen.

Alle Inhalte anzeigen

„Uns verfallen die Preise, da der Markt mit Getreide aus der Ukraine überschwemmt wird und wir Bedenken haben, ob wir den heimischen Weizen an den Kunden bringen können“, sagte Hannes Mosonyi, Obmann des burgenländischen Agrarhandels, bei der Erntebilanz der Branchenvertreter.

Aus dem Burgenland wird traditionell viel Getreide exportiert. So belegten Getreide und Ölsaaten 2022 Platz vier im Exportranking. Konkret sind es 279 Millionen Euro, rund 9,2 Prozent der gesamten Exportleistung des Burgenlandes.