Ganslzeit bringt Gästeschar
Es gibt wohl kaum ein anderes Bundesland, das seinen Landespatron dermaßen ausgiebig zelebriert, wie das Burgenland. Der Heilige Martin versetzt das Land vom Norden bis in den Süden quasi in einen Ausnahmezustand (siehe Zusatzbericht Anm.). Zum Lachen gibt es nur für die Gänse nichts: Denn die Rolle als kulinarischer Lockvogel hat sich längst über die Landesgrenzen hinaus etabliert.
Tourismus
Denn nicht nur der Landwirtschaft, auch dem Tourismus beschert der Heilige Martin Aufwind. „Angebot und Nachfrage sind im Tourismus in den vergangene fünf Jahren stark gestiegen“, sagt Franz Perner, Sprecher der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Burgenland. Von 2015 bis zum Vorjahr habe es rund um Martini ein Plus von 8000 Gästen gegeben. Und auch die Tourismusstatistik werde ordentlich aufgefettet, sagt SPÖ-Tourismussprecher Christian Illedits. Das Genussfestival „Gans Burgenland“, das die Angebote der verschiedenen Regionen für Besucher bündele, beschere den Betrieben einen „goldenen Herbst“.
Ausgebucht
Wer etwa in Illmitz ein freies Zimmer an den Wochenenden rund um Martini sucht, wird enttäuscht. „Wir sind seit rund einem halben Jahr ausgebucht“, erklärt Tourismusobmann Gerhard Haider. Früher wurde es nach der Sommersaison still rund um den Neusieder See, heute erleben die Gemeinden im November einen touristischen Aufwind – der Landesheilige ist schließlich mit allen kulinarischen Wassern gewaschen. Durch Wein und Gänsebraten würden die Besucher rund um Martini pro Person und Tag etwa doppelt so viel ausgeben wie vergleichsweise an einem Sommertag, rechnet Haider vor.
Auch Stefan Schindler, Geschäftsführer der Neusiedler See Tourismus GmbH. spricht von einer 99-prozentigen Auslastung rund um den Landesfeiertag. „Veranstaltungen mit Bezug zu Wein, Kulinarik, Natur, Kultur, Wellness und Brauchtum liegen im Trend“, erklärt Schindler.