Frauenleiche im Neusiedler See: Anklage wird eingebracht
Von Michael Pekovics
Gegen einen Wiener, der im März 2018 eine Frau getötet, zerstückelt und deren Leiche im Neusiedler See versenkt haben soll, ist von der Staatsanwaltschaft Wien die Anklage eingebracht worden. Darin wird der Mann des Mordes sowie der Störung der Totenruhe beschuldigt, bestätigte am Mittwoch seine Anwältin Astrid Wagner.
Die Staatsanwaltschaft hat zudem einen Antrag auf Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher beantragt. Die Anklage ist noch nicht rechtskräftig. Wagner wird keinen Einspruch erheben, nach Ablauf der 14-tägigen Einspruchfrist wird der Termin für die Hauptverhandlung ausgeschrieben, die im Wiener Straflandesgericht stattfinden wird.
Der Wiener soll Ende März 2018 die ungarische Prosituierte nach einem Streit erwürgt und dann zerstückelt haben. Laut Staatsanwaltschaft hatte der Verdächtige Leichenteile in der Tiefkühltruhe eingefroren, um sie später „zu kosten“. Mit den restlichen Teilen samt Torso fuhr er demnach mit seinem Wagen nach Rust im Burgenland, um diese im Neusiedler See zu entsorgen.
Der Torso der Frau war am 13. April 2018 in der Ruster Bucht entdeckt worden. Noch am selben Tag bargen Cobra-Taucher den Kopf, später fand man weitere Leichenteile, die in Wien obduziert wurden. An der Suche waren nicht nur Spezialtaucher, sondern auch Leichenspürhunde und Feuerwehrleute aus Rust, Purbach und Neusiedl am See beteiligt.
14 Tage nach der Auffindung der Toten wurde der Verdächtige, der laut Staatsanwaltschaft ein „massiv einschlägig getrübtes Vorleben im Bereich der Gewalt und des Sexualverbrechens“ aufweist, festgenommen. Er war erst im Oktober 2016 aus dem Maßnahmenvollzug bedingt entlassen worden.
Der Beschuldigte zeigte sich laut Astrid Wagner geständig. Mit einem weiteren ungeklärten Mord an einer Prostituierten im Jahr 1993 im nur wenige Kilometer entfernten St. Margarethen (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) will der Verdächtige weiterhin nichts zu tun haben.