Doskozil hält es für "sehr wahrscheinlich", auch in einem Jahr im Burgenland zu sein
Von Thomas Orovits
Kein Auftritt von Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, ohne die obligaten Fragen zur Führungsdebatte in der Bundes-SPÖ. So auch am Mittwochvormittag im Rahmen der Präsentation des Rechenschaftsberichts der roten Alleinregierung für das Jahr 2022 im Kulturzentrum Eisenstadt.
Die Führungsdebatte in der SPÖ "spielt sich in der medialen Wahrnehmung ab", versuchte der schärfste innerparteiliche Kritiker von Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner abzuwiegeln. Auf die KURIER-Frage, für wie wahrscheinlich er es halte, auch in einem Jahr wieder einen Rechenschaftsbericht als Landeshauptmann zu präsentieren, sagte Doskozil trocken: "Für sehr wahrscheinlich".
Wortreich erklärte der einzige absolut regierende Landeshauptmann, dass er die Diskussionen nicht befeuern wolle, aber es legitim sei, um inhaltliche Fragen zu ringen. Im übrigen könne er sich "nicht erinnern, dass ich einem Parteikollegen persönlich zu nahe getreten bin".
Mitgliedervotum
Ob es seinen Kampfgeist anstachle, wenn es stimme, dass "Gegenkandidaten" wie die 2. Nationalratspräsidentin Doris Bures forciert würden, um ihn als SPÖ-Bundesparteichef und Kanzlerkandidaten zu "verhindern"? Es sei ganz natürlich, dass es in einer Partei "unterschiedliche Interessen" gebe, oberster Souverän sei aber die Bevölkerung und "nicht irgendwelche Parteigranden". Es dürfe deshalb auch kein Politiker Angst vor einer Mitgliederbefragung haben. Eine solche Befragung zur Kür eines Parteichefs etwa sei ein "intensives basisdemokratisches Instrument", gegen das sich keiner verwehren sollte.