Chronik/Burgenland

Christophorus 16 nähert sich seinem 15.000. Flug

Zwei Einsätze mehr, und der Oberwarter Rettungshubschrauber hätte ein neues Rekordjahr zu verbuchen gehabt. 1.095 Mal hob der Christophorus 16 (C16) im abgelaufenen Jahr ab – nur ein Mal weniger als 2018, als der bisherige Einsatzrekord aufgestellt wurde.

Die Mannschaft des ÖAMTC-Hubschraubers blickt freilich auch ohne neuen Höchstwert auf extrem fordernde zwölf Monate zurück. Nach einem vergleichsweise ruhigen ersten Coronajahr waren 2021 um 159 Alarmierungen mehr zu verzeichnen als 2020.

Seit der Inbetriebnahme des Oberwarter Luftrettungsstützpunktes am 1. Mai 2005 ist der Christophorus 16 bereits 14.591 Mal abgehoben. Heuer wird aller Wahrscheinlichkeit nach der 15.000. Einsatz absolviert werden. Das Einsatzgebiet des südburgenländischen Rettungshubschraubers erstreckt sich über die vier südlichen Bezirke des Landes sowie die angrenzende Oststeiermark und den niederösterreichischen Teil der Buckligen Welt.

Anfangs belächelt

„Anfänglich wurde der C16 noch von vielen belächelt und für nicht notwendig empfunden. Der Stützpunkt erwies sich aber schon sehr bald als wesentlicher Bestandteil der notfallmedizinischen Versorgung der Region“, lässt der leitende Flugrettungssanitäter Hans-Peter Polzer den KURIER wissen.

Die Zahlen geben ihm Recht: Zwischen 2006 und 2016 wurde der C16 im Schnitt rund 800 Mal pro Jahr alarmiert. Seit dem Jahr 2017 sind die Einsatzzahlen konstant vierstellig, mit Ausnahme von 2020. (siehe Infobox).

Die häufigsten Notfälle

Am öftesten werden die fliegenden Retter wegen internistischer (45,5 Prozent) und neurologischer (11,9 Prozent) Notfälle gerufen. Weniger oft sind Verkehrs- (7,6 Prozent), Haushalts- (6,2), Freizeit- (5) und Arbeitsunfälle (4,7 Prozent) der Einsatzgrund.

Bei 77 Prozent der Flüge handelte es sich um sogenannte Primäreinsätze, bei denen der Notfallort direkt angeflogen wird. Aber auch 145 Sekundäreinsätze wurden absolviert – dabei handelt es sich in der Regel um extrem dringende Patienten-Verlegungen von Krankenhaus zu Krankenhaus.

16 Notärzte
aus verschiedenen Krankenhäusern versehen im C6 unter der Leitung von Dr. Wilhelm Urschl abwechselnd Dienst 

12 Notfallsanitäter
sind im Team von Rettungskommandant Hans-Peter Polzer

19.253 Einsätze
flogen die 17 ÖAMTC-Notarzthubschrauber 2021 in Österreich. Das bedeutet ein Plus von elf Prozent im Vergleich zum Jahr 2020

Die überwiegende Mehrheit der Einsatzorte des Christophorus 16 lag im Vorjahr wieder im Burgenland (63 Prozent der Alarmierungen). 350 Mal flog der Oberwarter Rettungshubschrauber in die Steiermark und 55 Mal nach Niederösterreich.

„Diese Einsatzdichte ist nur dank der hohen Professionalität und des großen Engagements der Crews möglich“, lobt Reinhard Kraxner, Chef der ÖAMTC-Flugrettung die fliegenden Helfer aus dem Südburgenland.