Chronik/Burgenland

Burgenlands Industrie im Wechselbad der Gefühle

Die burgenländische Industrie tritt weiter auf der Stelle. Aufgrund zahlreicher fortbestehender Belastungen ist noch kein signifikanter Aufschwung in Sicht.

"Echte Entspannung lässt auf sich warten", sagt Aniko Benkö, Geschäftsführerin der IV-Burgenland. "Auch wenn die Einschätzung der derzeitigen Geschäftslage im Vergleich zum Quartal davor etwas positiver ausgefallen ist, bleibt die Situation insgesamt angespannt."

Denn die Konjunkturerhebung für das erste Quartal des Jahres zeigt, dass die Nachwirkungen der hohen Inflation, Energiepreise und Lohnstückkosten ihre Spuren hinterlassen haben. Die Auftragsbücher in den burgenländischen Industrieunternehmen gestalten sich je nach Branche aktuell sehr unterschiedlich.

Es gibt auch gute Nachrichten

Insgesamt leicht positiver als im Vorquartal ist die Einschätzung der Beschäftigung in den nächsten drei Monaten. Die Unternehmen versuchen, die Mitarbeiter trotz schwieriger Auftragslage zu halten. Es wird aber immer herausfordernder, vor allem durch die stark gestiegenen Kosten, die Preise für Industrieprodukte am internationalen Markt durchzusetzen.

"Die heimischen Unternehmen exportieren ihre Produkte in die ganze Welt und stehen im internationalen Wettbewerb. Damit sie auch weiterhin erfolgreich bleiben, brauchen wir eine Senkung der Lohnnebenkosten, eine Reduzierung der Abgabenlast und Abbau von Bürokratie, um Anreize für Investitionen zu setzen", fordert Aniko Benkö. "Wir brauchen gute Rahmenbedingungen, um als Wirtschaftsstandort im internationalen Wettbewerb nicht weiter zurückzufallen und die Unternehmen im Land zu halten. Sie sichern Arbeitsplätze und Wohlstand und leisten ihren Beitrag zur positiven Entwicklung unserer Gesellschaft."

Die Ergebnisse im Detail

  • Die Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage zeigt sich vorsichtig optimistisch im Vergleich zum vorigen Quartal. 55 Prozent (47 Prozent im 4. Quartal 2023) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 25 Prozent (32) sehen die aktuelle Geschäftslage als durchschnittlich und 20 Prozent (21) beurteilen sie als schlecht.

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  • Nach wie vor angespannt fällt allerdings die Beurteilung des derzeitigen Auftragsbestandes aus. Hier ist allerdings ein positiver Trend erkennbar. 35 Prozent (19) der befragten Unternehmen sprechen von guten Auftragsbeständen. Als durchschnittlich wird dieser von 36 Prozent (64) gesehen und 29 Prozent (17) der befragten Betriebe bewerten den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.

  • Ein ähnlicher Trend zeigt sich bei der Beurteilung der derzeitigen Auslandsaufträge. Ein deutlicher Anstieg von 39 Prozent (8) werden als gut beurteilt. 36 Prozent (72) der teilnehmenden Betriebe bewerten sie als durchschnittlich und 26 Prozent (20) geben schlechte Auslandsaufträge an.

  • Vorsichtig fällt die Beurteilung bei den Verkaufspreisen in drei Monaten aus. 16 Prozent (15) rechnen mit steigenden Verkaufspreisen, 67 Prozent (57) erwarten stabile Preise und 17 Prozent (28) der befragten Betriebe erwarten fallende Verkaufspreise.

  • Eine Aufwärtsbewegung ist bei der Beurteilung des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten zu erkennen. 12 Prozent (3) gehen von einer steigenden Mitarbeiteranzahl aus, 66 Prozent (70) von gleichbleibenden und 22 Prozent (27) erwarten einen eher schlechten Beschäftigtenstand.

  • Nach wie vor pessimistisch bewertet wird die Einschätzung der Geschäftslage in sechs Monaten. 13 Prozent (16) sehen eine gute Geschäftslage, 63 Prozent (54) sind der Meinung, dass sie durchschnittlich bleibt. 24 Prozent (30) erwarten eine schlechte Geschäftslage in 6 Monaten.