Ärzte-Ausbildung im Burgenland laut Umfrage die beste in Österreich
Von Michael Pekovics
Die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) hat heuer zum zweiten Mal die größte Turnusärzteevaluierung durchgeführt. Das Ergebnis ist vor allem ein Erfolg für das Burgenland. Nachdem dieses im Vorjahr bereits den guten dritten Platz belegt hatte, konnte es sich weiter steigen und wurde es nun sogar Gesamtsieger in Österreich.
"Das Ergebnis ist extrem erfreulich", sagt Christian Toth, Präsident der burgenländischen Ärztekammer. "Es zeigt, dass die Ausbildung im Burgenland sehr gut ist und die Primarärzte als Ausbildungsverantwortliche und auch die Fachärztinnen und Fachärzte, die täglich mit den jungen Medizinern arbeiten, hervorragende Arbeit geleistet haben."
Besonders die umfassende Lernkultur und die hohe Fachkompetenz der Ausbildungsverantwortlichen werden als Schlüsselfaktoren für diesen Erfolg genannt.
Durchgeführt wurde die Evaluierung von der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) in Zusammenarbeit mit der renommierten Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Befragt wurden 241 Ärzte in Ausbildung im Burgenland, von denen 61 Prozent an der anonymen Umfrage teilnahmen. Das Burgenland erzielte dabei einen Schnitt von 4,90 von maximal 6 Punkten und setzte sich damit an die Spitze.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse der Ausbildungsevaluierung 2024, dass sich die Ausbildung österreichweit im Vergleich zu 2023 verbessert hat. Im Gesamtschnitt hat die Beurteilung von 4,49 auf 4,63 zugelegt. Schlechte Zeugnisse gab es für die evidenzbasierte Medizin und neuerlich auch die Basisausbildung.
Die Ausbildung der Allgemeinmedizin in Lehrpraxen erreicht indes österreichweit mit 5,45 einen Spitzenwert und war damit das best beurteilte Fach. Auch im Burgenland erhielten die Lehrpraxen durchwegs Spitzenwerte.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil sieht den Erfolg im Burgenland als Bestätigung der burgenländischen Gesundheitsoffensive: "Unser Ärzte-Gehaltspaket lockt Spitzenkräfte an, die ihr Fachwissen an die nächste Generation weitergeben."
Auch die stetigen Investitionen in die Infrastruktur der Kliniken und die Einführung des Medizin-Stipendiums hätten einen maßgeblichen Beitrag zu diesem Erfolg geleistet. Zehn Ausbildungsstätten im Burgenland erreichten einen Wert über 5,0 – eine Spitzenposition im Bundesvergleich.
In sechs von sieben Kategorien – darunter Fachkompetenz, Lernkultur und Betriebskultur – sicherte sich das Burgenland den ersten Platz. Lediglich in der evidenzbasierten Medizin landete es auf Platz zwei.
Franz Öller, Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, zeigt sich begeistert: "Wir haben viel investiert – jetzt ernten wir den Lohn dafür." Ein Ergebnis, das sowohl für die Qualität der Ausbildung spricht als auch für die Attraktivität des Burgenlands als Arbeitgeber. Doch bei aller Euphorie mahnt Ärztekammerpräsident Toth zur Vorsicht: "Wir dürfen uns nicht ausruhen, sondern müssen weiter hart arbeiten, um unsere Position zu halten."
Kurz zusammengefasst:
- Das Burgenland erzielt Platz eins bei der österreichischen Ärzteausbildungsevaluierung 2024.
- Investitionen in Kliniken und attraktive Rahmenbedingungen sichern den Ausbildungserfolg.
- Spitzenbewertungen in sechs von sieben Kategorien, darunter Fachkompetenz und Lernkultur.