Chronik/Burgenland

Burgenlands Bildung wird künftig in zwei Regionen aufgeteilt

Das Burgenland wird im Bildungsbereich künftig in zwei Regionen aufgeteilt: In einen bevölkerungsstarken und weiter wachsenden Norden und in einen Süden, der aufgrund der demografischen Entwicklung mit stagnierenden oder sogar rückläufigen Schülerzahlen konfrontiert ist.

Das gab der neue Bildungsdirektor Alfred Lehner gemeinsam mit Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) bei einer Pressekonferenz anlässlich des bevorstehenden Schulschlusses bekannt.

"Unterschiedliche Bevölkerungsentwicklungen im Nord- und Südburgenland erfordern zur Optimierung einer regionalen Bildungsplanung ein Umdenken in der Organisationsstruktur", sagte Lehner. "Um die besten Rahmenbedingungen für unsere Schülerinnen und Schüler zu schaffen, ist es notwendig, Bildung different zu denken."

Genauere Informationen über die geplante bildungstechnische Zweiteilung des Landes gibt es vorerst nicht. Aber "wir werden uns damit in den nächsten Jahren intensiv auseinandersetzen müssen", so Lehner.

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Zunächst stehen für die knapp 33.000 burgenländischen Schülerinnen und Schüler einmal die wohlverdienten und von den meisten vermutlich auch langersehnten Sommerferien auf dem Programm. Knapp 1.500 Maturantinnen und Maturanten genießen diese übrigens bereits in vollen Zügen.

Lernen, Spaß und Sport in den Ferien

Für 2.800 der Schüler werden die Ferien vom Lernen aber nur sechs Wochen dauern, weil sie sich für die Lern- und Feriencamps des Landes angemeldet haben. An 20 Standorten wird vom 19. bis 30. August wieder Lernen, Sport, Spaß und Action geboten. Heuer haben sich so viele Jugendliche wie noch nie zuvor dafür angemeldet.

Zusätzlich gibt es wieder die digitale kostenlose Lernbegleitung "fit4future". Vom 5. bis 16. August stehen Studierende der Pädagogischen Hochschule Kindern und Jugendlichen online beim Lernen mit Rat und Tat zur Seite. Anmeldungen sind noch bis 22. Juli möglich.

Schon über das Schuljahr hinweg wurde das kostenlose Nachhilfe-Angebot des Landes gut angenommen. Über 4.200 Schülerinnen und Schüler haben daran teilgenommen und in Summe rund 20.000 Nachhilfestunden konsumiert. Jede Pflichtschülerin und jeder Pflichtschüler mit Förderbedarf kann in Landesschulen das kostenlose Angebot des Landes nutzen.

Auch der seit 2019 in Volksschulen kostenlose zusätzliche Englischunterricht erfreut sich ungebrochen hoher Beteiligung. "Der frühzeitige ergänzende Sprachunterricht ist aus pädagogischer, aber auch aus persönlicher Sicht für die Entwicklung der Kinder eine enorme Bereicherung", sagte Winkler, um noch auf weitere aktuelle Projekte des Landes im Bildungsbereich hinzuweisen.

Wie etwa die Mittagessensförderung oder Förderungen für Sport- und Projekttage. "Hier wurden die Einkommensgrenzen zugunsten der burgenländischen Familien an die Mittagessensförderung angepasst und stark erhöht. Damit sollen Schülerinnen und Schülern unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten die Chance haben, sich an sportlichen Schulaktivitäten zu beteiligen", sagte Winkler.

Zudem bekommen künftig alle burgenländischen Schülerinnen und Schüler der sechsten Schulstufen einen Sportgeräte-Gutschein im Wert von 200 Euro. Die Aktion startet mit nächstem Schuljahr im Herbst 2024 (der KURIER berichtete). 

Sport und Bewegung nahmen schon im ablaufenden Schuljahr einen hohen Stellenwert ein. Die Beteiligung der Volksschulen an der "Täglichen Bewegungseinheit" lag bei rund 70 Prozent. Viele weitere sportliche Maßnahmen und Initiativen bilden ein breites Angebot und Betätigungsfeld: Mädchenfußball an 20 Mittelschulen, die Errichtung von Landesstützpunkten des Burgenländischen Leichtathletikverbandes, Neuromotorisches Lernen, der Ausbau der Tennisakademie am Schulstandort Ceramico Stoob, eine Schwimmvorbereitung in den Kindergärten mit "Blue Circus" und dem Projekt "Jedes Kind soll schwimmen lernen".