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Sylvia Saringer: Der TV-Star ist jetzt Life Coach

Österreich kennt sie vor allem als vertrautes Gesicht auf den Fernsehschirmen. In den letzten 20 Jahren ist Sylvia Saringer zu einer der beliebtesten TV-Journalistinnen des Landes geworden.

Privat lebt die „waschechte Breitenbrunnerin“, wie sie sich selbst bezeichnet, fernab vom Trubel der Nachrichtenwelt: Sie liebt die Ruhe in der Natur, den Neusiedler See und ihre Familie. Seit elf Jahren ist Sylvia Saringer mit ORF-Wetterfrosch Marcus Wadsak liiert. Das burgenländische „power couple“ lebt gemeinsam mit Sohn Tim – der am Montag in sein viertes Volksschuljahr gestartet ist – in Neusiedl am See.

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In der Stadt am See hat sich die TV-Moderatorin in den letzten Jahren nebenbei ein zweites Standbein aufgebaut. Es trägt den Namen „Die Lebensmeisterei“; hier wird psychologisch beraten, gecoacht und mental trainiert. „Die Idee gibt es schon sehr lange. Schon vor mehr als zehn Jahren habe ich eine Ausbildung zur Lebens- und Sozialberaterin abgeschlossen“, erzählt Sylvia Saringer im Gespräch mit dem KURIER. „Das Ziel war schon damals, selbstständig etwas aufzubauen. Dann bin ich aber Mama geworden und hatte dafür keine Zeit“.

Karrierefrau
Sylvia Saringer wurde am 18. Jänner 1971 geboren, aufgewachsen ist sie in Breitenbrunn. Sie hat ein Studium der Publizistik- und Politikwissenschaften und eine Psychotherapie-Ausbildung abgeschlossen. Seit 2005 ist sie  beim Privatsender ATV tätig

Life Coach
2020 hat sie ihre Praxis in Neusiedl gegründet, wo sie auch Kinder- und  Jugendmentaltraining anbietet. Alle Infos: dielebensmeisterei.at

Voriges Jahr war die Zeit dann aber schließlich reif: Im Jänner 2020 wird die „Lebensmeisterei“ mit einer Praxis am Neusiedler Hauptplatz offiziell eröffnet. „Der Name entstand aus der Idee, dass ich Leuten dabei helfen will, ihr Leben zu meistern“, erklärt Saringer. Der Grundgedanke lautet: „Man muss nicht alles alleine schaffen. Wenn man ein Problem hat, holt man sich Hilfe“.

Kurze Zeit nach dem Start gab es in der „Lebensmeisterei“, infolge des ersten Corona-Lockdowns, auch schon eine erhöhte Nachfrage nach Beratungsgesprächen: „Da war stark merkbar, dass die Krise weiblich war, vor allem zu Beginn. Frauen haben in den Familien still und leise alles aufrechterhalten. Da sind viele ins Schleudern gekommen“, blickt die Lebensberaterin auf das turbulente Jahr 2020 zurück.

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In ihren Beratungseinheiten versucht Sylvia Saringer, einen Weg aus persönlichen Krisen aufzuzeigen. „Die einen haben den Konflikt in der Familie, die anderen im Beruf. Manchmal ist es beides. Oft gibt es den Trugschluss, dass sich außen etwas ändern muss. Nein: Es muss sich zuerst das Innere verändern. Die Lösung liegt immer in uns“, gibt Saringer einen Einblick in ihre Philosophie als „Life Coach“.

Prioritäten setzen

Sie hilft ihren Klientinnen dabei, Prioritäten im alltäglichen Leben zu setzen: „Sehr viele Frauen sind vom Perfektionismus getrieben, sie wollen in jedem Bereich perfekt sein. Aber das funktioniert nicht. Perfektion ist der Feind des Guten, sage ich immer.“

80 Prozent der Kundschaft in der „Lebensmeisterei“ ist weiblich. Aber auch Männer nehmen das Angebot immer öfter in Anspruch, wie Sylvia berichtet: „Jetzt sind auch Männer öfter bereit, an sich zu arbeiten. Als ich vor 15 Jahren mit meiner Ausbildung angefangen habe, war das noch ganz anders, da ist ein großer Wandel passiert“.

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Der Ratschlag, den Saringer ihren Klienten am häufigsten mit auf den Weg gibt, ist, Zeit für sich selbst einzuplanen: „Man kann nicht aufmerksam und präsent sein, wenn man nie zur Ruhe kommt“, weiß die ausgebildete Psychotherapeutin.

Journalistin, Life Coach, Mutter

Wie schafft Sylvia Saringer das mit dem Einteilen eigentlich in ihrem eigenen Leben? Immerhin hat sie mittlerweile drei Jobs: Journalistin, Coach und Mutter. Auf die Frage wie sich das alles ausgeht, lacht sie: „Das frage ich mich auch manchmal. Das kriegt man nur mit einer wirklich straffen Organisation unter einen Hut, bei der alle mitspielen. Meine Eltern sind zum Glück da, und manchmal springen Freunde ein. In unseren Jobs fahren Marcus und ich Teilzeitmodelle“, gibt die 50-Jährige einen Einblick in das Zeitmanagement im Hause Saringer-Wadsak.

Und wo findet die „Ich-Zeit“ der beliebten Moderatorin statt? „Ich bin jemand, der sehr viel Ruhe braucht. Die finde ich in der Natur oder beim Meditieren“, antwortet Sylvia, und ergänzt: „Glücklicherweise findet meine Ich-Zeit auch oft gemeinsam mit meinem Sohn statt. Wir lieben beide die Natur, sind gerne am Wasser beim Stand-up-Paddeln. Dabei plaudern wir oder paddeln still vor uns hin. “

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