Chronik/Burgenland

Anhaltende Trockenheit mit Folgen im Burgenland

Bereits Anfang April stand fest: Die Waldbrandgefahr ist so hoch wie selten zuvor. Seitens der Landessicherheitszentrale wurde eine Warnung ausgesprochen, die Bezirkshauptmannschaften erließen entsprechende Verordnungen. Allein, es nützte nichts. Zuletzt häuften sich die Meldungen über Brände und kleinere Feuer. Oft ist nur ein einzelner Funke dafür verantwortlich.

Bei Illmitz ist Anfang April bereits ein großes Stück des Schilfgürtels rund um den Neusiedler See abgebrannt. In Stegersbach kam es erst am Donnerstag dieser Woche zu einem weiteren größeren Brandereignis.

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„Ein Feuerwehrkamerad bemerkte eine Rauchwolke und entdeckte zwischen Stegersbach und Bocksdorf einen Waldbrand“, erklärt Andreas Popofsits vom Bezirksfeuerwehrkommando Güssing. Durch den schnellen Einsatz konnte das Feuer rasch unter Kontrolle gebracht werden. Die Brandursache ist noch unklar.

Waldboden als Zunder

Rauchen oder das Hantieren mit offenem Feuer im Wald ist derzeit jedenfalls ausdrücklich verboten. Aus gutem Grund, wie Biobauer und Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmüller (Grüne) beobachtet hat: „Den Böden fehlt die Nässe, dadurch verrottet abgestorbenes Material wesentlich schlechter.“ Das so entstehende Streumaterial sei der perfekter Zünder.

Warum brauchen wir mehr Wasser?

In diesem Zusammenhang warnt der Politiker vor zunehmender Trockenheit und fordert einen Plan für die Förderung von Wasserspeichern, um „mit Regenwasser den Garten zu bewässern, das Auto zu waschen oder die Toilette zu spülen“.

Tatsächlich hat sich der Wasserverbrauch im Südburgenland während der Corona-Krise verdoppelt, wie Christian Portschy, Geschäftsführer des Wasserverbandes südliches Burgenland, weiß: „Die Menschen sind mehr zu Hause, haben mehr Zeit für den Garten, befüllen ihre Pools und Kochen mehr.“

Vorjahr war ähnlich trocken wie 2020

Was die ausbleibenden Niederschläge betrifft, verweist Portschy auf das ähnlich trockene Frühjahr 2019. Bemerkbar sei die Trockenheit in den oberflächennahen Gewässern, also den Quellen, deren Speisung durch Geschriebenstein und Wechsel deutlich nachgelassen habe. „Die Versorgung ist aber nicht in Gefahr“, betont der Wasserexperte.