Am 25. Juni soll Sagartz zum ÖVP-Chef gewählt werden
Von Thomas Orovits
Als Christian Sagartz im Februar 2020, wenige Wochen nach der Landtagswahl, vom ÖVP-Landesparteivorstand zum geschäftsführenden Parteiobmann bestellt wurde, konnte er nicht ahnen, wie lange er auf die Bestätigung durch die Parteibasis warten muss. Wegen Corona wurde der zunächst im Frühsommer 2020 geplante Parteitag mehrmals verschoben, weil man auf eine traditionelle Parteiversammlung nicht verzichten wollte.
Mittwochnachmittag hat der ÖVP-Landesparteivorstand aber einstimmig eine Änderung der Geschäftsordnung beschlossen, um auch einen Online-Parteitag zu ermöglichen. Der findet nun am 25. Juni 2021 statt, EU-Mandatar Sagartz (40) ist der einzige Kandidat. Gegenkandidaten seien in einer Demokratie immer möglich, bekannt seien ihm derzeit aber keine, meinte Sagartz, der Thomas Steiner abgelöst hat.
Fern-Votum
Anders als Präsenz-Parteitage, die fast immer Samstagvormittag stattfinden, wird der digitale Parteitag an einem Freitag um 17 Uhr beginnen. Der außerordentliche Parteitag wird aus dem ÖVP-Haus in Eisenstadt gesendet. 274 Delegierte werden aus ihren Wohnzimmern zugeschaltet, um ihre Stimme abzugeben.
„Die Abstimmung wird online und natürlich unter Wahrung des Wahlgeheimnisses durchgeführt“, erläuterte Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas. Es soll auch einen öffentlichen Live-Stream für Gäste und Medien geben.
Bis zum Parteitag am 25. Juni gebe es organisatorisch noch viel zu tun, so der Parteimanager. Der technische Aufwand sei „enorm“. Die ÖVP betrete mit dem digitalen Parteitag in dieser Größenordnung Neuland und wolle die Erfahrungen nutzen, um „die Volkspartei zur digitalsten Partei im Burgenland zu machen“.
Nach der Wahl will Sagartz auf eine Tour durch das Burgenland gehen. Auf diese Weise werde er sich trotz Corona-Krise in kleineren Formaten der Diskussion stellen, betonte er.Th. Orovits