„Repowering“ in Parndorf: Windenergie wird effizienter
Von Paul Haider
Parndorf ist nicht nur ein Mekka für Schnäppchenjäger – die nordburgenländische Gemeinde gilt auch als einer der besten Standorte für Windkraftanlagen in Österreich.
Die Anlagen, die das Landschaftsbild auf der Parndorfer Platte seit Jahren prägen, tragen einen nicht unerheblichen Anteil dazu bei, dass das Burgenland seit 2013 rechnerisch stromautark ist.
Mittlerweile werden 150 Prozent des eigenen Strombedarfs im Land aus erneuerbaren Energien gewonnen. In erster Linie gelingt dies mit Wind-, Biomasse-, und Sonnenergie. Die Energie Burgenland treibt derzeit den Bau von Fotovoltaikanlagen auf Freiflächen voran. 1.440 Hektar an Eignungszonen wurden definiert, das Vorhaben wird vielerorts kritisiert.
Klasse statt Masse
Die Kritiker der Windenergie sind hingegen größtenteils verstummt; vor allem, seit bei der Modernisierung der Windparks zunehmend auf „Klasse statt Masse“ gesetzt wird. Alte Anlagen werden durch neue, leistungsstärkere Modelle ersetzt. So verringert sich die Zahl der Windräder bei gleichzeitigen Steigerung des Energiegewinns.
Im Windpark Parndorf will die Firma Oekostrom ihre 14 bestehenden Anlagen abbauen, die in den Jahren 2003 und 2004 in Betrieb genommen wurden. Im kommenden Jahr sollen an ihrer Stelle sieben neue Modelle vom weltweit größten Windkraftanlagen-Hersteller „Vestas“ installiert werden. Die Windräder des Typs „V126“ und „V136“ sind bis zu 234 Meter hoch.
Von 40 auf 70 GWh
Obwohl sich die Zahl der Oekostrom-Windräder in Parndorf damit halbiert, soll sich die Stromproduktion ab 2023 im Windpark de facto fast verdoppeln, wie Vorstandssprecher Ulrich Streibl ankündigt: Von derzeit 40 auf künftig 70 Gigawattstunden (GWh). Damit könnten mehr als 20.000 Haushalte mit Windenergie versorgt und 50.000 Tonnen pro Jahr eingespart werden, rechnet der Unternehmenssprecher vor: „Mit dem Repowering unseres Windparks in Parndorf machen wir die Energiewende konkret. Das Projekt ist ein Meilenstein für uns und für eine erneuerbare Energiezukunft“, sagt Streibl.
Die Finanzierung des „Repowerings“ in Parndorf ist bereits gesichert: Die Investitionssumme beträgt 45 Millionen Euro und wird unter anderem durch eine Kapitalerhöhung von 4,1 Millionen Euro ermöglicht, die Bestandsaktionäre beigesteuert haben.