Dachausbau ohne Schmutz und Staub
Von Claudia Elmer
Warum sollte man ein Haus, das kaum älter als 50 Jahre ist, abreißen? Dieser Frage geht Georg Marterer seit mehr als zwei Jahrzehnten auf den Grund. "Wenn man schon einmal Energie in ein Gebäude gesteckt hat, dann sollte die nicht zerstört, sondern erhalten werden", ist der Planer vom Büro m2architekten überzeugt. "Mit diesem Projekt wollte ich den Beweis antreten und meine Philosophie fortführen."
Ein Leben auf der Baustelle sieht dennoch anders aus. Um nämlich die Räume von Staub und Müll zu verschonen, bediente sich Marterer einer einfachen wie wirkungsvollen Technik: Er ließ das Innere unangetastet und baute dem Altbestand eine dreigeschoßige Westfassade mit außen liegendem Stiegenhaus in Holzriegelbauweise vor. Dem Bestand wurde eine neue Hülle übergestülpt, der alte Dachstuhl blieb bestehen, Schmutz und Wasser konnten nicht eindringen.
Nach der Montage des neuen Dachs samt Isolierung und Fotovoltaikanlage deckte Marterer die alten Ziegel ab und schnitt die Sparren aus. Dann folgten der Innenausbau und die Dachterrasse. Am Ende entfernte er die Terrassentüre im Erdgeschoß und öffnete den Zugang nach oben.
Hinter den vertikalen Latten verbirgt sich nicht nur das mit grobmaschigem Netz gesicherte Stiegenhaus: Zwei Kinder- und ein Gästezimmer, ein Loungebereich, ein Bad und ein Abstellraum sind im Dachraum nun untergebracht. Von hier aus gelangt man außerdem auf die 30 große Dachterrasse – mit Blick auf die Burgruine Landsee über das Hügelland der Buckligen Welt bis hin zum Neusiedler See.
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