Porzellan und Keramik im Augarten
Von Claudia Elmer
Mittendrin in der brachialen Schönheit des Augartens liegt die gleichnamige Wiener Porzellanmanufaktur. Diese verwandelt sich heuer bereits zum dritten Mal in eine Bühne für Besonderes: Unweit der Flaktürme, jene Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg die dem Park im zweiten Bezirk sein charakteristisches Aussehen verleihen, präsentieren Kreative einen Querschnitt moderner Tonkunst.
Zu sehen gibt es allerhand – jedoch ausschließlich handverarbeitete Einzelstücke oder Kleinserien: Kunstobjekte, filigrane Porzellanfiguren, Tafelschmuck oder hochwertiges Gebrauchsgeschirr – wie etwa die Teller-Kollektion von Silvia Stocker, einer Absolventin der New Design University St. Pölten. Ebenfalls zu sehen sind alte Techniken wie Erd-, Raku- und Rauchbrand – beispielsweise von Fabian Grünstäudl, der kreative Kopf hinter FAB-Keramik oder von Josef Wieser, der aus selbst gegrabenen Lehmen und Tonen zeitlos elegante Gebrauchskeramik formt. Grund zur Freude haben auch Fans von Rosemarie Benedikts Tierfiguren: Die Künstlerin präsentiert im Augarten erstmals neue Raku-Arbeiten.
Rahmenprogramm zum Mitmachen
Daneben bieten die Veranstalter ein dichtes Rahmenprogramm. Die Mitarbeiter der Manufaktur lassen sich etwa bei der Arbeit über die Schulter blicken. Besucher können an Führungen durch die Produktionsstätte teilnehmen und beim Malen oder Bossieren, dem Zusammensetzen der Einzelteile zu einem Gesamtkunstwerk, zusehen (Anmeldung unter Tel. 01/ 211 24 201).
Wer möchte ist auch eingeladen, selbst aktiv zu werden und sich tatkräftig mit dem „weißen Gold“ auseinanderzusetzen: Am Sonntag etwa können Besucher zwischen 14 und 18 Uhr zum Pinsel greifen und unter fachkundiger Anleitung Porzellan bemalen. Am Freitag besteht zwischen 14 und 16 Uhr die Möglichkeit, den Wert mitgebrachter Wiener Porzellane von der Expertin Claudia Lehner-Jobst schätzen zu lassen.