Grüne Oasen der Ruhe und des Glücks
Von Ulla Grünbacher
Die Besonderheit der irischen Gärten verdanken diese dem Klima. Der Nordatlantikstrom, der die grüne Insel umgibt, sorgt für ein mildes, feuchtes Klima. Im Westen regnet es an 225 Tagen im Jahr, im Osten an 150 Tagen. Das viele Wasser in Kombination mit den milden Temperaturen lässt die Pflanzen besonders gut wachsen. In einigen Regionen friert es selbst in den kalten Monaten nur selten, das ungehemmte Wachstum macht im Winter nur eine kurze Pause. Selbst empfindliche Pflanzen gedeihen hier unter freiem Himmel.
Buchautorin Jane Powers hat Irland vom Süden bis nach Nordirland bereist.
"Es mag eine relativ kleine Insel sein, aber sie hat eine große Vielfalt an Landschaften: Die silbrige Felspartie des Burren, die steinige Nässe von Galway, die raue Würde der Berge im Norden und Süden, das seenreiche Weideland des Binnenlandes und die nebelige Bläue der Küsten", zählt Powers auf. In ihrem neuen Bildband "Irlands schönste Gärten" stellt sie sechzig unterschiedliche Anlagen vor, in neun Kapitel wird der Leser durchs Buch geführt.
Mont Steward in der Grafschaft Down wurde im 20. Jahrhundert angelegt.
Mount Congreve im Südosten Irlands liegt am Fluss Suir.
Der Dillon-Garten in Dublin, wenige Minuten vom Zentrum entfernt, ist kleiner als ein halber Hektar und dennoch als einer der besten Stadtgärten weltweit bekannt. Helen Dillon hat ihn während der vergangenen vier Jahrzehnte angelegt. Beiderseits eines schmalen, 28 Meter langen und mit Kalkstein eingefassten Wasserbeckens demonstriert sie anhand von zwei Beeten ihr Farbkonzept. "An diesem den Garten halbierenden Kanal strebt sie den Effekt einer ,Schachtel Smarties‘ an", schreibt die Autorin. Mit Tulpen, Zierlauch, Lilien, Dahlien, Canna und Fuchsien bepflanzte Container werden zu Beginn der Blüte in die Beete gestellt. Powers: "Die sich ständig ändernden Spiegelungen des Wassers verleihen dem Garten eine weitere Dimension."