Wissen/Wissenschaft

Die renommiertesten Privatuniversitäten der Welt

Was haben die Obamas, François-Henri Pinault, Meryl Streep und der Unabomber Ted Kaczynski gemeinsam? Sie alle besuchten eine international renommierte private Hochschule.

Während das System der Privatuniversitäten in Österreich erst seit 2001 etabliert ist, kann es andernorts eine lange Tradition vorweisen.

Die Harvard Universität etwa wurde bereits im Jahr 1636 gegründet, was sie zur ältesten Universität der USA macht. 16 Jahre nachdem die Mayflower samt der puritanischen Pilgerväter am Plymouth-Rock landete, öffnete Harvard im nahen Cambridge im heutigen US-Bundesstaat Massachusetts seine Pforten. Ursprünglich als Ausbildungsstätte für Geistliche angelegt, entwickelte sich Harvard über die Jahre zu einer der angesehensten Universitäten der Welt. Zu ihr gehören Einrichtungen wie die Harvard Law School, die Harvard Medical School oder die Harvard Business School.

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Die Liste der Absolventinnen und Absolventen ist lang und prominent. Darunter finden sich acht US-amerikanische Präsidenten, 49 Nobelpreisträger, zehn Oscargewinner und 46 Gewinner einer olympischen Goldmedaille. Um nur ein paar Namen zu nennen: Der 32. Präsident der USA Franklin D. Roosevelt, die pakistanische Politikerin Benazir Butto, Microsoft-Gründer Bill Gates, Facebook-Erfinder Mark Zuckerberg und Schauspielerin und Oscarpreisträgerin Natalie Portman. Auch Ted Kaczynski, der später als Unabomber Angst und Schrecken verbreitete, besuchte die Eliteuniversität. Hochgradig begabt, begann er hier bereits mit 16 Jahren sein Studium der Mathematik.

Von Küste zu Küste

Ganz in der Nähe liegt eine weitere private Spitzenuniversität: Das Massachusetts Institute of Technology (MIT). Mit dem Gründungsjahr 1861 ist es vergleichsweise jung, der Schwerpunkt liegt hier auf Naturwissenschaft und Technik. Zu den Absolventen gehören der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu, der Astronaut Buzz Aldrin und Informatikerin Katie Bouman, die das Team leitete, das die erste bildliche Darstellung eines Schwarzen Lochs ermöglichte.

Aber auch mehrere fiktionale Charaktere ließen sich die exzellente Ausbildung am MIT nicht nehmen: Sowohl Supermans Erzfeind Lex Luthor, Ironman Tony Stark als auch Howard Wolowitz aus der Serie "The Big Bang Theory" besuchten die Universität am Charles River. 

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An der Westküste liegt eine andere Privatuni, die in sämtlichen Unirankings Spitzenplätze belegt: Die Stanford University in der gleichnamigen kalifornischen Stadt. Durch Forschungsprojekte, Absolventen und deren Start-ups ist sie untrennbar mit dem in der Nähe liegenden IT- und Hightech-Standort Silicon Valley verbunden. Die ehemalige US-Außenministerin Condoleezza Rice, der belgische König Philipp und der ehemalige österreichische Schwimmer Markus Rogan gehören zu den bekannten Absolventen. Auch Elon Musk besuchte Stanford - verließ die Uni aber nach zwei Tagen wieder.

Europa

Private Hochschulen gibt es natürlich auch außerhalb der USA - wo sie allerdings oft nicht denselben Stellenwert wie die etablierten öffentlichen Institutionen und auch eine weniger lange Tradition haben. Zu den renommiertesten gehört das 1927 gegründete Hochschulinstitut für internationale Studien und Entwicklung in Genf, zu dessen Absolventen zwei Friedensnobelpreisträger gehören: der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan und Mohammed el-Baradei, ehemaliger Generaldirektor der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO).

Auch die private Wirtschaftshochschule École des hautes études commerciales Paris, 1881 gegründet, gehört zu den weltweit führenden Hochschulen - speziell im Management-Bereich. François Hollande, der ehemalige französische Staatspräsident und der eingangs erwähnte Pinault, CEO des auf Luxusprodukte spezialisierten Konzerns Kering saßen hier im Hörsaal.

Während die geschichtsträchtigen britischen Hochschulen Oxford und Cambridge in den unterschiedlichsten Unirankings Top-Plätze belegen, gehören sie streng genommen nicht in die Privat-Uni-Liste. Die Trennung zwischen privaten und öffentlichen Universitäten ist hier zwar weniger deutlich als in anderen Ländern, und Universitäten können es ablehnen, sich auch durch staatliche Mittel zu finanzieren. Von dieser Option machten nur vier Hochschulen in Großbritannien Gebrauch, Cambridge und Oxford gehören nicht dazu.