Wissen/Wissenschaft

Bluttest soll Rückfall bei Neuroblastom-Erkrankungen erkennen

Liquid Biopsy, eine Untersuchungsmethode aus Blutproben, könnte für die Diagnose von Rückfällen bei Neuroblastom-Erkrankungen von Kindern verwendbar sein. Darauf deutet eine europäische Studie mit maßgeblicher Beteiligung von Wiener Wissenschaftern hin.

St. Anna Kinderkrebsforschung

Das Team für Tumorbiologie der St. Anna Kinderkrebsforschung unter der Leitung von Peter Ambros hat es sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit Forschungspartnern der Charite Berlin, dem Institut Curie in Paris, der Universität Gent und dem deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, den genetischen Hintergrund von Neuroblastomen mit modernsten Methoden zu studieren.

Das Forscherteam untersuchte die prognostische Relevanz der sogenannten "Flüssigbiopsie" (Liquid Biopsy; Engl.). Dieses Verfahren basiert auf der Tatsache, dass aus Tumorzellen freigesetzte DNA meist auch im Blut nachzuweisen ist, was deren Analyse mit hochsensitiven Methoden erlaubt.

Zusätzlich zur Knochenmarkanalyse

Ziel dieser Studie war die Klärung der Frage, ob das Verfahren bei Neuroblastom-Patienten einen zusätzlichen klinischen Vorteil bringt. In einer Pilotstudie konnte nun gezeigt werden, dass der Nachweis von Tumor DNA aus dem peripheren Blut von Kindern mit Neuroblastomen neben der seit Jahren verwendeten ultra-sensitiven Knochenmarkanalyse eine sehr empfindliche zusätzliche Methode darstellt, um ein engmaschiges Monitoring durchführen zu können.

So konnte man auch nachweisen, dass ein Rückfall schon bei geringer Tumorlast und noch vor einer klinischen Manifestation nachweisbar ist.

Die Studie basierte allerdings auf den Daten von bisher 19 Patienten. Internationale Untersuchungen zur Validierung sollen folgen. "Von nun an wird die Anwendung modernster Flüssigbiopsie-Techniken und damit der Nachweis selbst geringer Mengen von Tumor-DNA im Blut einen wichtigen Pfeiler für den Krankheitsverlauf bei Neuroblastom-Patienten und -Patientinnen darstellen", wurde Ambros am Mittwoch in einer Aussendung zitiert.