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Bisons, Bären: Wilde Säugetiere kehren nach Europa zurück

Der europäische Bison ist wieder zurück. Der größte Pflanzenfresser des Kontinents war einst reichlich in Europa vorhanden, wie archäologische Funde zeigen – von Frankreich über die Ukraine bis zur Spitze des Schwarzen Meeres. Über die Jahrtausende ging die Bisonpopulation jedoch stetig zurück, insbesondere in den vergangenen 500 Jahren. Gründe dafür sind Abholzung sowie die Jagd. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren sie in freier Wildbahn vollständig ausgestorben, nur Dutzende der Tiere wurden in Gefangenschaft gehalten. Erst durch erfolgreiche Naturschutzprogramme kam es zu einer Erholung ihrer Zahl: Seit 1960 ist ihr Bestand um 16 Prozent gestiegen.

Braunbär und Elch wieder stärker da

Der Bison ist nicht der einzige, wie ein Artikel von Our World in Data zeigt. Viele Arten feierten in den letzten 50 Jahren ein Comeback, darunter Großtiere wie der Braunbär und der Elch. Eine Koalition von Naturschutzorganisationen – darunter die Zoological Society of London; Birdlife International und Rewilding Europe – veröffentlichen regelmäßig Berichte darüber, wie sich Tierpopulationen in ganz Europa verändern. In ihrem neuesten Bericht untersuchten sie die Veränderung der Populationen von 24 Säugetierarten und einer Reptilienart.

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Besonders Biber konnte wieder angesiedelt werden

So erreichte etwa die eurasische Dachspopulation eine durchschnittliche Zunahme von 100 Prozent, also eine Verdopplung. Die Eurasischen Otter verdreifachten sich im Durchschnitt, beim Rothirsch gab es eine Steigerung von 331 Prozent. Bemerkenswert ist die Erholung des eurasischen Bibers: Es wird geschätzt, dass seine Population um das 167-fache gestiegen ist. Zum Vergleich: In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es in Europa Schätzungen zufolge nur noch wenige tausend Biber. Heute sind es mehr als 1,2 Millionen.

Diese Datenaufstellung liefert vielversprechende Beispiele dafür, wie sich Tierpopulationen nach einem langen Rückgang erholen können. Dahinter stehen Erhaltungs- und Wiederansiedlungsprogramme. Darunter fällt auch ein wirksamer Schutz vor Jagd sowie vor der Zerstörung von Lebensräumen.