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Massiv bedroht: Eisbären bewegen sich auf dünnem Eis

Bis 2050 könnte die Arktis im Sommer komplett eisfrei sein. Keine guten Aussichten für die Bewohner rund um den Nordpol. Gerade für den Polarbären geht es ums Überleben.

Am 27. Februar findet alljährlich der "Internationaler Tag des Eisbären" statt. Er wurde 2004 von der Polar Bears International Organisation ins Leben gerufen, um auf die Bedrohung des Lebensraumes für diese Raubtiere aufmerksam zu machen und sich für ihren Schutz einzusetzen.

Schmelzender Lebensraum und Bejagung

Gerade Polarbären leben und jagen auf Packeis. Da ihr Lebensraum rapide schmilzt, halten sich die Raubtiere schon jetzt vermehrt auf dem Festland auf. Angelockt von Nahrungsabfällen nähern sie sich dort menschlichen Siedlungen, was Konflikte verursacht und oft mit einem Abschuss endet. So wird die Klimaerwärmung nicht nur durch fehlendes Eis zum Überlebensproblem. Die Zahl der Eisbären ist auf Talfahrt, wie aktuelle Erhebungen der Weltnaturschutzunion IUCN belegen. Ein Drittel der globalen Population könnte bis 2050 verschwinden.

Russland startet Zählung vom Flugzeug aus

Inmitten wachsender Sorge von Klima- und Tierschützern um die Eisbären lässt Russland erstmals die Population auf seinem Staatsgebiet zählen. Ziel des größten Monitorings der Geschichte sei es, einen Überblick über die Lage der bedrohten Riesen zu bekommen und Bedingungen zu schaffen, damit sich ihre Population erholt. Das teilten der Kreml und das Ministerium für Naturschutz kürzlich in Moskau mit.

Heimisch im Arktischen Ozean

Der Eisbär, der zu den größten Raubtieren an Land gehört, ist in nördlichen Polarregionen heimisch. Der Lebensraum erstreckt sich auf der Fläche des Arktischen Ozeans, an den fünf Länder grenzen - neben Russland sind das die USA, Kanada, Norwegen und Grönland, das zu Dänemark gehört. Russland will nach Angaben des Ministeriums mit der Zählung in der Region Tschukotka im äußersten Nordosten Sibiriens beginnen. Geplant seien dann Zählungen vom Flugzeug aus in den Randmeeren des Nordpolarmeers und schließlich in der Barentssee und auf Franz-Josef-Land.