Wissen/Wissenschaft

Affenpocken: Großbritannien kauft Pocken-Impfstoff

Nach immer mehr Nachweisen von Affenpocken-Infektionen hat Großbritannien einem Bericht zufolge Pocken-Impfstoff eingekauft, der einen gewissen Schutz gegen die Erkrankung bieten soll. Das berichtete die BBC am Freitag unter Berufung auf die britische Regierung. Unklar war zunächst, wie viel Impfstoff eingekauft wurde und wer damit geimpft werden soll.

Eine Sprecherin der britischen Gesundheitsbehörde sagte, das Vakzin solle Menschen mit höherem Risiko einer Infektion angeboten werden. Das Risiko für die allgemeine Bevölkerung sei weiterhin sehr niedrig, hieß es.

Neun Fälle

In England wurden in den vergangenen Wochen neun Fälle von Affenpocken erfasst. Auch wenn der Pocken-Impfstoff nicht speziell auf das Affenpocken-Virus zugeschnitten ist, soll er einen gewissen Schutz bieten - vor allem gegen schwerere Erkrankungen. Routinemäßige Impfungen gegen Pocken wurden in Großbritannien der BBC zufolge in den 1970er-Jahren eingestellt, als man die Krankheit im Land für ausgerottet erklärte.

Zuletzt waren in mehreren weiteren Ländern wie Spanien, Frankreich, Schweden, Australien und den USA Fälle festgestellt worden, am Freitag meldete auch Deutschland einen ersten Nachweis. Ein Großteil oder womöglich sogar alle Fälle bisher betreffen Männer. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Mittwoch zu einer rigorosen Nachverfolgung aller Kontakte von Betroffenen aufgerufen. Kliniken und Bevölkerung müssten für die Symptome sensibilisiert werden.

Nur für Risikogruppen

Der WHO zufolge gilt bisher eine Impfempfehlung nur für bestimmte Risikogruppen wie Laborpersonal und bestimmte Ersthelfer. Man werde dies jedoch zeitnah überprüfen. Außerdem sei ein neuer Impfstoff gegen Pocken und Affenpocken zugelassen worden, der aber über nationale Reserven hinaus noch nicht weitreichend verfügbar sei.