Olivenöl halbiert Herzinfarkt-Risiko
Von Ernst Mauritz
Dem Olivenöl sagt man seit langem gesunde Wirkung nach, aber die wissenschaftlichen Beweise fehlten oder waren für Kritiker mangelhaft. Nun ergab eine seit 13 Jahren laufende Studie spanischer Wissenschaftler, dass zwei Esslöffel Olivenöl pro Tag (rund 29 Gramm) das Risiko eines tödlichen Herzinfarktes um fast die Hälfte reduzieren. Ein Esslöffel bringt demnach eine Verringerung von 28 Prozent. Bei der zweiten Fragestellung der Untersuchung an 40.622 Personen zwischen 29 und 69 Jahren – dem Effekt von Olivenöl auf das Krebsrisiko – fanden die Forscher keinen Zusammenhang .
Weltweit reagieren Experten positiv auf diese neuen, gesicherten Zahlen, die im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht wurden: Olivenöl biete demnach sogar einen noch größeren Schutz als bisher angenommen. Seit Jahren wird es als wichtigster Anteil der "mediterranen Ernährungsweise" mit viel Fisch und Gemüse als Heilmittel gegen Cholesterin- und Herz-Probleme gehypt, vor allem in Industrieländern. Grund dafür sind Daten, wonach in den Mittelmeer-Ländern die Herzinfarkt-Rate bis zu 75 Prozent niedriger ist als in Mittel- und Nordeuropa.
Reich an ungesättigten Fettsäuren
Im Unterschied zu den gesättigten Fettsäuren in Fleisch, Wurst und Milchprodukten ist Olivenöl reich an ungesättigten Fettsäuren, was die Belastung durch Cholesterin deutlich senkt. Weitere Inhaltsstoffe sind Iridoide, die im Körper ähnlich Antibiotika wirken, und Polyphenole, die Entzündungen hemmen und die Gefahr von Blutgerinnseln senken.
Die Wirkung des Olivenöls betont auch Univ.Prof. Robert Gasser, stv. Leiter der Kardiologie an der Med Uni Graz: "Welche der vielen pharmakologisch interessanten Stoffe im Olivenöl insbesondere das Herz schützen, ist in Diskussion." In dem Buch "Olivenöl – Die Medizin auf dem Teller" verweist er als Co-Autor darauf, dass viele Indizien für die positiven Effekte durch Umstellung auf Olivenöl sprechen.