Mit der Diagnose Blutkrebs leben
Von Ernst Mauritz
"Nach der Diagnose ,Multiples Myelom‘ (bösartige Erkrankung von Zellen im Knochenmark, Anm.) vor sechs Jahren hatte ich einen Nervenzusammenbruch", erzählt der Techniker Thomas Derntl, 52. "Ich habe lange gebraucht, um die neue Situation annehmen zu können. So etwas benötigt Geduld."
Auch von medizinischer Seite: "Ich bin heute noch einer Ärztin unendlich dankbar, die mir in einem Nachtdienst drei Stunden lang erklärt hat, welche Aussichten ich habe und wie man mit der Krankheit leben kann."Er habe Schritt für Schritt damit begonnen, die Erkrankung "in mein Leben einzuordnen, zu verstehen, dass das Leben nicht aus ist. Ich habe gesehen, welche Werte und schönen Dinge es in meinem Leben gibt, für die ich dankbar bin, sie genießen zu können".
"Auch Kinder können eine solche schwere Krankheit akzeptieren", sagte Univ.-Prof. Christina Peters vom St. Anna Kinderspital in Wien. "Unsere Aufgabe ist es, ihnen – und ihren Eltern – dabei zu helfen."
Für die Kinder sei es wichtig, dass man ihnen vermittelt: "Du bist zwar krank, aber dein Leben geht weiter, du kannst einen Teil deiner Normalität auch im Krankenhaus leben. Deshalb kümmern sich auch Kindergärtnerinnen und Lehrer im Spital um die Kinder", betont Peters.
Heilungsrate gestiegen
Die Heilungsrate bei Leukämien (kein Rückfall fünf Jahre nach der Diagnose) ist in den vergangenen Jahren gestiegen und je nach Leukämieform unterschiedlich. Von den akuten lymphatischen Leukämien bei Kindern können heute 90 Prozent dauerhaft geheilt werden.
"Bei meiner 25-jährigen Tochter wurde vor elf Monaten eine akute myeloische Leukämie diagnostiziert", erzählte ein Vater beim Gesundheitstalk: "Nach einer Transplantation von Stammzellen ihres Bruder befindet sie sich auf gutem Weg zurück in ihr altes Leben."
Informationen zur Stammzellspende: www.stammzellspende.cc
TREFFEN MULTIPLES MYELOM
Patientinnen- und Angehörigentreffen mit Neuigkeiten der amerikanischen hämatologischen Gesellschaft, 16. 2., 15.30 bis 18 Uhr, Braille-Haus, 1140 Wien, Hägeling. 4–6, www.multiplesmyelom.at
NÄCHSTER GESUNDHEITSTALK
Thema "Depression und Angst", am 15. 3., 18.30 Uhr, Van-Swieten-Saal (9., Van-Swieten-Gasse 1a)